Oldenburg Jeder kann mitmachen, jeder kann im Notfall profitieren: Das THW gewährt technische Hilfe bei Katastrophen, großen Unglücksfällen und Notständen. Auch im Ausland gibt es Einsätze.
THW heißt ausgeschrieben Technisches Hilfswerk und ist eine Bundesbehörde. Jan Theilken, Stellvertretender Ortsbeauftragter des THW für Oldenburg, wundert sich nicht über die vielen Fragen der Klasse 7b der Oberschule Eversten. „Wir müssen uns oft erklären“, sagt der 37-jährige Diplomingenieur.
Deiche drohen zu brechen, Telefonleitungen und Internetverbindungen sind zerstört, Strom- und Trinkwasserleitungen gebrochen oder das Trinkwasser verschmutzt, Brücken sind eingestürzt oder Straßen sind unpassierbar, Menschen sind durch Trümmer verschüttet oder Hochwasser bedroht die Bevölkerung. Hier ist das THW mit technischer Hilfe zur Stelle, um schlimme Folgen von Sturmschäden, Erdbeben, großen Bränden, Überflutungen und anderen Unglücken zu verhindern und zu beseitigen.
So lagern in den großen Maschinen- und Gerätehallen des THW Oldenburg am Artillerieweg auch viele leere Säcke aus Jute, die im Notfall mit Sand gefüllt werden, um als Schutz gegen Hochwasser zu dienen. Noch viel spannender finden die Schüler die riesigen Fahrzeuge: Bagger, Gabelstapler, große Lkw und Transporter müssen stets einsatzfähig sein.
Die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter sind durch einen „Pieper“ immer in Alarmbereitschaft und dürfen ihre Arbeitsstelle bei einem Einsatz sofort verlassen. Dann heißt es, das technische Gerät schnell an Ort und Stelle zu bringen. Pumpen, Räumungsgerät, Geräte, um Brücken und Straßen vorläufig passierbar zu machen, Einheiten zur Stromversorgung, Trinkwasseraufbereitungsanlagen, der Fernmeldetrupp – alles muss im Ernstfall schnell zur Stelle sein.
Jan Theilken hat mit seinem Team schon vielen Menschen geholfen, erzählt er. Tote habe er noch nicht bergen müssen.
Die Mitarbeiter beim THW werden darin geschult, technische Hilfe zu leisten. In Oldenburg sind das 195 Personen, davon 75 Kinder und Jugendliche. Alle sind ehrenamtlich dabei. Sie treffen sich wöchentlich zwischen drei und zehn Stunden auf dem THW-Gelände in Oldenburg, warten die Technik und üben für Einsätze.
Jeder kann mitmachen, eine Berufsausbildung oder gar ein technischer Beruf ist keine Voraussetzung für ein Ehrenamt beim THW. „Hauptsache, man hat Interesse und kann gut im Team arbeiten“, sagt Theilken. Viele sind schon lange dabei, und so herrscht eine familiäre Atmosphäre.