ZETEL /BOCKHORN Die Wähler im Stimmlokal Zetel-Südenburg haben bei der Europawahl am Sonntag die Prognose der Wahlforscher mitbestimmt. Erika Albrecht aus Schortens befragte im Kindergarten Südenburg im Auftrag des Meinungsforschungsinstituts Infratest-Dimap die Wähler. In vorbestimmten Zeitfenstern befragte sie die Zeteler Wähler nach ihrem Wahlverhalten und gab die Ergebnisse per Telefon durch. „Dann geht das in die 18-Uhr-Prognose ein“, sagte die Mitarbeiterin des Instituts.
Nach 18 Uhr hatten auch die zahlreichen Wahlhelfer in den Stimmlokalen der Friesischen Wehde alle Hände voll zu tun, so Egon Rode, der im Stimmlokal Zetel-Bohlenberge engagiert war. Schon seit 40 Jahren ist Rode bei jeder Wahl dabei. Mit der Bundestagswahl im September will er dann als Wahlvorstand aufhören. „Dann sollen jüngere ran“, sagte Rode.
Dabei ergab die Stimmverteilung für Bockhorn und Zetel deutliche Verluste für die CDU, während die SPD ihr schwaches Ergebnis von der Europawahl 2004 halten konnte. Gewinner sind eindeutig die Liberalen, die in Bockhorn und Zetel auf 15 beziehungsweise 13 Prozent der Stimmen kamen. Große Freude herrschte bei der FDP, für die die Zeteler Ratsfrau Gisela Grützner erklärte: „Wir haben mit dem Ergebnis gerechnet, und waren auch nicht von der Höhe überrascht.“
In der Wählerwanderung von CDU zu der FDP sieht die Bundestagsabgeordnete Karin Evers-Meyer (SPD) aus Zetel die Verluste der Union begründet. CDU-Bundestagsabgeordneter Hans-Werner Kammer sieht die Union in Friesland gestärkt für die Bundestagswahl. „Ein positives Signal, wir liegen in Friesland, Wittmund und Wilhelmshaven vor der SPD.“ Bekanntlich treten Kammer und Evers-Meyer bei der Bundestagswahl im September wieder im Wahlkreis gegeneinander an.