Berlin /Elsfleth /Berne Umweltschützer wollen die „Luxussanierung“ der „Gorch Fock“ stoppen. Das Teakholz, das beim Segelschulschiff der Deutschen Marine verbaut wird, sei beim Zoll als Sperrholz falsch deklariert worden – und damit illegal. Erhärtet sich der Vorwurf, wurde der Segler „mit Hehlerware“ renoviert, sagte der Holzexperte der Umweltorganisation WWF, Johannes Zahnen. Die Berliner Rechtsanwaltskanzlei MJG beantragte im Auftrag des Deutschen Naturschutzrings (DNR) „ein sofort vollziehbares Verbot des weiteren Verbaus von Teakholz auf der ,Gorch Fock‘“.
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Das Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt, trägt das Datum 25. November 2020 und ging an die Prüfbehörde – die Bundesanstalt für Landwirtschaft (BLE). Der DNR ist der Dachverband der Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen und darf Verbandsklage erheben.
NWZ-Spezial: Alle Hintergründe zum Skandal um die „Gorch Fock“
Die „Gorch Fock“ sorgt seit Jahren für Schlagzeilen: Aus einer Instandsetzung wurde eine Totalsanierung, die Kosten explodierten von 10 auf 135 Millionen Euro und das Datum für die Fertigstellung musste mehrfach verschoben werden, zuletzt auf Mai 2021. Gegen die Elsflether Werft, die zunächst den Auftrag hatte, wird unter anderem wegen Korruption ermittelt. Inzwischen saniert die Lürssen-Werft in Berne das Schiff.
Auch das Teakholz ist quasi ein juristischer Dauerbrenner. 2018 hatten die Naturschützer daran Anstoß genommen, dass das Teakholz offenbar aus illegaler Regenwaldrodung stammt. Die BLE beließ es bei einer Verwarnung des Importeurs, zumal das Holz längst in Deutschland war.