Wesermarsch In fast jeder Familie gibt es wohl so etwas wie ein traditionelles Heiligabend-Essen. Bei Annegret Schildt ist das Heringssalat. Grundlage ist ein seit Generationen weitergegebenes Familienrezept – auch wenn bei der Kreislandfrauen-Vorsitzenden, die aus dem Landkreis Rotenburg stammt, in der Kindheit Kartoffelsalat auf den Tisch kam.
Dabei bietet der Fischsalat gleich mehrere Vorteile, weiß die 64-Jährige: er ist regional, schmeckt und macht satt, vor allem aber lässt es sich gut vorbereiten, auch in größeren Mengen – und das unter Einbeziehung der ganzen Familie. „Auch unsere Kinder waren Heiligabend immer schon vormittags sehr aufgeregt. Dann haben sie mit geschnippelt und waren bestens beschäftigt. Das sind ja alles gekochte Zutaten und leicht zu schneiden.“ Und auch wenn aus den eigenen Töchtern längst Mütter geworden sind, ist die Vorbereitung immer noch Familiensache. Drei Generationen sind so am Vormittag des Heiligabends beschäftigt: Oma Annegret, ihre drei Töchter und die beiden ältesten der fünf Enkelkinder.
Auch Unterhaltungswert hat der Heringssalat: „Bi uns weer dat fiener sneed“, habe es oft nach einem kritischen Blick anderer Familienteile geheißen. Heute sind die Erinnerungen daran immer noch unterhaltsamer Gesprächsstoff. Waren es früher vor allem Salzheringe, die bei Schildts in den Salat wanderten, wurde daraus mit der Zeit Matjes. Dass aber auch Bismarckhering geeignet ist, zeigt das Wesermarsch-Kochbuch der Landfrauen mit vielen regionalen Rezepten.
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Den Rest des Schildtschen Heringssalats gibt es dann Silvester: „Eine Woche hält er sich dank der Säure. Und er schmeckt jeden Tag anders.“
Traditionell, nicht aber so festgelegt, geht es auf dem Hof Schildt an den Weihnachtstagen kulinarisch weiter: „Da gibt es oft Wild mit Rotkohl und Klößen.“ Aber auch Braten von einem Rind aus dem eigenem Stall steht schon mal auf dem Tisch für die 15 Familienmitglieder.