Rodenkirchen Eine Beitragserhöhung um 25 Prozent beschloss die Jahreshauptversammlung des Beratungsringes Wesermarsch am Dienstagabend in der Rodenkircher Markthalle. Mit dieser Maßnahme, die von den fast 100 Versammlungsteilnehmern bei nur einer Gegenstimme gebilligt wurde, soll die zuletzt gefährdete Handlungs- und Leistungsfähig des Vereins bei weiter steigendem Beratungsbedarf mittelfristig gesichert werden.
„2016 war ein Jahr der Extreme, die wir versucht haben, im Sinne der Landwirte zu meistern“, berichtete Torsten Schomborg, Mitglied des Ringleiter-Trios. Die Herausforderungen an den Beratungsring würden immer vielfältiger. Torsten Schomborg nannte die gesetzlichen Vorgaben, Markprobleme, Witterung, Futterqualität, Finanzierungen und Insolvenzen. Dabei jedoch gilt für die Berater stets das Motto „Betrieb und Ring sitzen in einem Boot, in guten wie in schlechten Zeiten, Zufriedenheit und Erfolg müssen einhergehen und bei allem immer Mensch bleiben.“
Zu den Aufgaben des Beratungsrings zählten auch in 2016 Teilnahmen an den Arbeitskreisen Betriebsplanung und Unternehmungsführung, neutrale Fütterungsberatung, Beratung zur Viehverkehrsordnung, Cross Compliens, Tierschutz und Tierhaltungsverbote sowie Agrarreform. Hinzu kämen Beratungen bei Buchabschlussanalysen, Milchprogrammergebnissen, Liquiditäts- und Investitionsplanungen, Nährstoffvergleichen, Verwertung der Wirtschaftsdünger, Verbringungsverordnung und Meldeverpflichtungen.
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Was die Betriebszweigauswertung Milchkuh angehe, so appellierte der Ringleiter an die Mitglieder, die Datenlieferung schnellstmöglich vorzunehmen. Insbesondere die geplante neue Düngeverordnung mache eine Individualberatung notwendig. „Wir haben einen steigenden Personalbedarf bei sinkenden Mitgliederzahlen. Wenn die Landwirte diese Dienstleistung, die der Beratungsring bietet, anderswo einkaufen, wird das deutlich teuer“, erläuterte Torsten Schomborg.
Der erhöhte Beratungsbedarf und Aufwand führte im vergangenen Jahr zu einem Defizit in der Kasse des Beratungsringes, das sich ohne Erhöhung der Beiträge weiter ausdehnen würde. In Zukunft sollen auch Mehrleistungen beim Einzelbetrieb in Anlehnung an die Arbeitszeiterfassung zusätzlich abgerechnet werden. Darüber entscheidet jedoch der Vorstand.
Torsten Schomborg geht davon aus, dass im nächsten Jahr rund 190 Betriebe Mitglieder im Beratungsring Wesermarsch sein werden, die sich in 175 aktiv wirtschaftende und 15 Nicht-Melkbetriebe aufteilen.
Im Anschluss an den offiziellen Teil hielt Ringleiterin Kerstin Semken einen Vortrag zum Thema „Betriebszweiauswertung Milch – Reserven erkennen und für sich nutzen“. Ringleiter Steffen Habben informierte über das Thema „20 zu 80 – ein Fünftel der Betriebe verhindere Eigenkapitalverluste bei schlechten Milchpreisen“. Der Experte machte dabei besonders die Unterschiede deutlich.