ATENS Friedhöfe sind Orte, an denen die Menschen in aller Ruhe trauern können. Das ist auch in Atens so. Aber hin und wieder durchbricht das Rattern eines Presslufthammers die Stille. Es geht nicht anders: Wegen des gefrorenen Bodens müssen die Friedhofswärter in diesen Tagen mit schwerem Gerät arbeiten.
Jürgen Seel ist seit 22 Jahren Friedhofswärter in Atens. Einen so strengen Frost wie zuletzt hat er erst einmal erlebt. „1991 fiel das Thermometer aus minus 20 Grad“, erinnert er sich. 50 Zentimeter Bodenschicht seien gefroren gewesen. Das Ausheben einer Grabstätte dauerte bis zu drei Stunden.
Auch in diesen Tagen müssen die Friedhofswärter für diese Arbeit mehr Zeit einplanen als üblich. Denn bevor der Bagger zum Einsatz kommt, muss die oberste Bodenschicht aufgebrochen werden. Und das geht nur mit dem Presslufthammer.
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den täglichen NWZonline-Newsletter erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
Nach den Worten von Jürgen Seel ist die oberste Bodenschicht bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern gefroren. Erst am Montag musste eine Grabstelle ausgehoben werden. „Bis zu zwei Stunden hat das gedauert“, sagt Jürgen Seel. „Das ist aber kein Problem, wir wechseln uns ab.“
Die Friedhofswärter in Atens müssen in der Regel nur kleine Gräber ausheben. Sargbeisetzungen seien in Nordenham fast schon die Ausnahme, berichtet Jürgen Seel. „In 80 Prozent der Fälle haben wir es mit Urnenbeisetzungen zu tun.“ Dabei muss eine Grabstelle von etwa 30 Quadratzentimetern bis zu einer Tiefe von 90 Zentimetern ausgehoben werden. Bei Sargbeisetzungen muss der Boden auf einer Fläche von zwei Quadratmetern aufgebrochen werden. Der Bagger gräbt sich dann bis zu 1,80 Meter tief in die Erde.
Jürgen Seel macht den Job seit über zwei Jahrzehnten. Er weiß, dass die Friedhofsbesucher Verständnis dafür haben, dass es in diesen Tagen manchmal etwas lauter zugeht. Beschwerden habe es deswegen noch nie gegeben.