Altenhuntorf /Butteldorf Demonstrationen vor den Zentralen der Discounter, Demonstrationen in Bookholzberg und Hannover, Übergabe von Protestnoten – an allen Demos der Landwirte gegen das Milchpreisdiktat der Ketten und Discounter hatten sich im vergangenen Jahr auch die Mitglieder des Landvolkvereins Altenhuntorf beteiligt. Nur geholfen hat es den Milchbauern der Region nicht.
Auf der kürzlich abgehaltenen Jahreshauptversammlung im Butteldorfer Schützenhaus war eher Resignation als Aufbruchstimmung zu spüren. Anhand von Zahlen machte der Vorsitzende Ralf Meiners deutlich, wie sich die Milchpreise in den vergangenen Jahren stetig reduzierten. „Im Jahr 2013 bekamen die Bauern je Liter noch 42 Cent, von danach 30 Cent ging es im vergangenen Jahr im Januar runter auf 29 Cent, aktuell liegt der Milchpreis bei 24 Cent. Insgesamt ist die Situation der Landwirtschaft so schwierig, dass die meisten Betriebe Verluste schreiben“, so Meiners.
Mitverantwortlich an der aktuellen Situation sei auch das Wegbrechen der Weltmärkte wie Russland und Asien. Auch das Negativimage der Bauern, das manche Medien der Öffentlichkeit präsentieren, erregt den Zorn der Landwirte. „Für unsere gute Ausbildung, für die Versorgung der Tiere an 365 Tagen im Jahr oft weit über 12 Stunden am Tag, haut man weiter auf uns drauf. Anerkennung für unsere Arbeitsleistung ist Fehlanzeige – das macht ganz schön traurig“, sagte Meiners. Wenn Schülern, die sich an schulischen AG’s rund um die Landwirtschaft beteiligen, suggeriert würde, nur alternative Ökohaltung garantiere ein Tierwohl, so sei das einfach falsch und einseitig dargestellt, fügte er hinzu.
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Die klimatischen Bedingungen des landwirtschaftlichen Jahres 2015 sind nach Auffassung Meiners mittelprächtig gewesen. Zurzeit seien die Flächen reichlich mit Wasser gesättigt, das erschwere den Bauern die Frühjahrsarbeit. Mehr Klarheit fordern sie für das Ausbringen der Gülle im Frühjahr. Als Gast der Versammlung nahm der Kreislandvolkvorsitzende Dr. Karsten Padeken zu aktuellen Themen Stellung.