BRAKE Zwei Herzen schlugen in der Brust der Braker Kommunalpolitiker, als es im Stadtrat am Donnerstagabend um das Positionspapier des Kreislandvolks sowie der Wasser- und Bodenverbände zur geplanten Weseranpassung ging. Die Verbände erhoffen sich im Kampf gegen eine weitere Versalzung der Siele und Gräben durch die geplante Weseranpassung die Schützenhilfe der Kommunen in der mittleren und nördlichen Wesermarsch. Der Braker Rat konnte sich dazu aber (noch) nicht durchringen.
Die Verbände fordern im Hinblick auf die durch die geplante Weseranpassung prognostizierte zusätzliche Versalzung von 0,5 Prozent, dass eine so genannte Vermeidungslösung umgesetzt wird und zwar noch vor der anstehenden Vertiefung der Außen- und Unterweser. Konkret geht es bei der Vermeidungslösung im Wesentlichen um eine Erhöhung der Deiche an den Sieltiefen. Ziel ist es, schon vor Einsetzen des besonders salzhaltigen Hochwassers möglichst viel Weserwasser in die Siele einlassen zu können (die NWZ berichtete). Als langfristige und nachhaltige Lösung soll zudem ein neuer Kanal gebaut werden, der südlich von Brake Weserwasser aufnimmt und dieses nach Norden schafft.
Im Braker Stadtrat machte SPD-Ratsherr Ingo Logemann deutlich, dass er dem Positionspapier nie und nimmer zustimmen werde. Denn Brake müsse im Hinblick auf seinen Hafen ein elementares Interesse daran haben, dass die Weser angepasst und dass diese Maßnahme nicht weiter verzögert wird.
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Hans-Otto Meyer-Ott (Grüne) bat im Sinne des Naturschutzes und der Landwirtschaft ebenso wie FDP-Fraktionschef Gustav Hellmers (im Hauptberuf Landwirt) darum, das Positionspapier zu unterstützen. Hans-Dieter Beck von der CDU zeigte die Zwickmühle auf, in der sich Brake befindet: Einerseits dürfe man die Landwirtschaft nicht im Stich lassen. Andererseits lebe Brake vom Hafen, daher sei nicht hinzunehmen, dass die Weseranpassung so lange aufgeschoben wird, bis die Vermeidungslösung umgesetzt ist. Gegen die Stimme von Meyer-Ott und bei Enthaltung von Logemann entschied der Rat, über das Thema noch intensiver zu diskutieren und den Beschluss zu vertagen.