Brake Traditionelles Kochen vermutet man sicher nicht im Integrationszentrum. Doch genau darum ging es, als Petra Wragge jetzt mit 60 Frauen und ihren Kindern – einige sogar aus Elsfleth – im Integrationszentrum das norddeutsche Gericht Grünkohl mit Geflügelpinkel und Geflügelkochwurst zubereitete. Gemeinsam wurden Kartoffeln und Zwiebeln geschält und bei Kaffee und Tee ein lustiger Plausch gehalten.
Während die Mütter kochten – auch einige deutsche Frauen hatten sich angeboten zu helfen – ging Waltraud Riggens von der Bunten Gruppe aus der Kita Klettermax mit den Kindern auf Bollerwagentour. Hin und wieder kamen die afghanischen, syrischen und somalischen Frauen in die Küche, um dem Hauptküchenteam über die Schulter zu schauen. Auch beim Abschmecken des leckeren Grünkohls hatten die Flüchtlingsfrauen ein Mitspracherecht. Eine Frau hatte sich bereit erklärt, sich um den Nachtisch zu kümmern. So wurde leckerer Schokoladen- und Erdbeerpudding mit Vanillesoße für die Gäste vorbereitet.
Hand in Hand
Es ging Hand in Hand. Für die Kinder wurden auch noch Chips und Obst bereitgestellt sowie verschiedenste Getränke vom Apfelsaft bis zur Fanta und Cola. Stangenbrot rundete das kleine Menü ab. „In den Herkunftsländern der Frauen wird auch zum Mittagstisch viel Brot gegessen und so haben wir dieser Tradition entsprochen“, sagt Petra Wragge, die Leiterin des Integrationszentrums.
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Zum ersten Mal Grünkohl
Gegen 16 Uhr konnte dann zum Essen gebeten werden. Für viele der Flüchtlingsfrauen war es das erste Mal, dass sie in ihrem Leben Grünkohl aßen. Da es sich bei der Wurst um Geflügelwurst handelte, wurde auch hier ordentlich zugelangt. Nicht alle mochten den Grünkohl, aber von der Geflügelpinkel und der Kochwurst waren die Frauen begeistert. Auch vom leckeren Nachtisch blieb nichts übrig. Ihren Dank richtet Petra Wragge an alle Helfer, die diesen tollen Kochnachmittag möglich gemacht haben.
Finanziell wurde der Kochnachmittag von der Stiftung gegen Rassismus in Darmstadt unterstützt. Alle waren sich am Ende einig, dass dies nicht das letzte Kochvergnügen gewesen sein soll. „Beim nächsten Mal lassen wir unseren Flüchtlingsfrauen den Vortritt und sie werden bestimmt ein leckeres Gericht aus ihrem Heimatland zaubern. Darauf freuen wir uns jetzt schon alle – auch über das Team des Integrationszentrums hinaus“, sagt Petra Wragge. „Es reicht nicht, wenn von Integration der Flüchtlingsfamilien nur gesprochen wird“, sagt Petra Wragge. „Es muss den Menschen auch gezeigt werden, wie wir in Deutschland leben, kochen und unsere Freizeit verbringen. Und in allem schwingen Werte unserer Bundesrepublik Deutschland mit, die nicht durch Worte, sondern durch Taten auf fruchtbaren Boden fallen.“