Abbehausen /Wesermarsch Trotz aller Herausforderungen bei harten Auseinandersetzungen um dem Erhalt von Arbeitsplätzen habe Martin Schindler (60) seinen Humor nie verloren. Er habe immer den richtigen Draht gehabt, um Kolleginnen und Kollegen zu motivieren und voranzugehen. Er habe alle Ziele der für den ganzen Landkreis Wesermarsch zuständigen Geschäftsstelle in Nordenham der IG Metall ereicht: finanzielle Unabhängigkeit, Eigenständigkeit im Bezirk und kontinuierlichen Mitgliederzuwachs – 15 Jahre lang in Folge.
Zu Beginn der Feier zur Verabschiedung des scheidenden 1. Bevollmächtigten und Geschäftsführers der IG Metall Wesermarsch bekannte sein Nachfolger Jochen Luitjens (43): „Martin Schindler hat die Messlatte sehr hoch gelegt, es wird nicht leicht für mich.“
Ausdrücklich dankte der neue Geschäftsführer auch Martin Schindlers Ehefrau Monika für die jahrzehntelange Unterstützung. Martin Schindler war 25 Jahre lang Geschäftsführer – bis Donnerstagabend. Während einer Delegiertenversammlung haben 46 anwesende Delegierte aus 17 Betrieben bei einer Gegenstimme Joch Luitjens für vier Jahre zum neuen Geschäftsführer und 1. Bevollmächtigten der heute 6370 Mitglieder zählenden IG Metall in der Wesermarsch gewählt. Als 2. Bevöllmächtiger einstimmig wiedergewählt wurde Michael Eilers, der auch Betriebsratsvorsitzender bei Premium Aerotec ist.
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Michael Eilers (49) ist persönlich mit Martin Schindler verbunden und hielt eine Festrede mit vielen humorvollen Anekdoten. Martin Schindler habe schon als Sekretär in der Jugendarbeit den Anspruch erfüllt, dass Gewerkschaftsarbeit auch Spaß machen soll. Er habe aber auch bewiesen, dass er zäh sein kann und nicht so schnell aufgibt.
„Du hast auf unseren Treffen auf Bezirksebene nicht immer viel geredet, aber stets viel gesagt“, lobte der Bezirksleiter Küste der IG Metall, Daniel Friedrich. Am Ende des Tages komme es auf Menschen an, die etwas verändern. Martin Schindler sei im besten Sinne ein „Menschenfänger“.
In den 25 Jahren als Geschäftsführer der IG Metall in der Wesermarsch hat Martin Schindler mit vier Bezirksleitern zusammengearbeitet. Dass sie diese Zusammenarbeit sehr geschätzt haben, zeigten alle vier, indem sie eigens zur Verabschiedung nach Abbehausen (im Butjenter Brauhaus) gereist waren: Frank Teichmüller (Bezirksleiter 1986 bis Ende 2004), Jutta Blankau (2005 bis 2011), Meinhard Geiken (Mai 2011 bis Ende November 2019) und Daniel Friedrich (seit 1. Dezember vergangenen Jahres).
Daniel Friedrich zitierte mehrfach aus dem Interview, das die NWZ mit Martin Schindler geführt hat („Diese Stärke ist bundesweit einzigartig“, Ausgabe vom 25. Februar).
Darin hat Martin Schindler als Leitsatz formuliert: „Ich setze auf Kommunikation, Konsens und Kompromiss. Wenn das nicht funktioniert, muss der Konflikt ausgetragen werden. Kompromissfähigkeit setzt Konfliktfähigkeit voraus – das macht uns stark als IG Metall.“ Besser könne man das nicht zusammenfassen, meint Bezirksleiter Daniel Friedrich. An Martin Schindler persönlich gerichtet: „Du bist ein richtig guter Gewerkschafter und ein richtig feiner Kerl.“