Stadland Stadland braucht einen neuen Gemeindebrandmeister. Der jetzige Amtsinhaber Jörg Wiggers hat bei Bürgermeister Klaus Rübesamen einen Antrag auf Aufhebung des Ehrenbeamtenverhältnisses zum 31. Oktober gestellt. Dabei war der 54-Jährige erst am 28. Februar für eine zweite sechsjährige Amtszeit vereidigt worden.
Firmen getrennt
Als Grund für den Schritt nennt Jörg Wiggers berufliche Überlastung. Der Reitlander betreibt das Unternehmen Wiggers Reetbedachung – in sehr enger Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Wiggers Bedachung, das sein Bruder Edgar betrieb. Vor zwei Jahren ging Edgar Wiggers in Rente und verkaufte die Firma an seinen leitenden Meister Falko Hommers.
Infolge dieses Schritts wurde die Büroorganisation beider Unternehmen getrennt, was für Jörg Wiggers deutliche Mehrarbeit zur Folge hatte. Jetzt muss er sich nach Feierabend stärker um Organisation und Buchhaltung kümmern – zusätzlich zu den, je nach Arbeitsanfall, zwei bis vier Abenden, die er mit der Feuerwehr verbringt. Zunächst habe er geglaubt, dieser Doppelbelastung weiter schultern zu können, doch vor etwa zwei Monaten sei ihm klar geworden, dass es so nicht weitergehen könne, sagte Jörg Wiggers, als die NWZ ihn am Donnerstagnachmittag bei der Arbeit auf einem Reetdach erreichte.
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Jörg Wiggers ist zuversichtlich, dass bis in den nächsten Wochen ein Nachfolger gefunden werden kann. Mehrere Beratungstermine sind schon vereinbart worden: Am 9. Oktober beschäftigen sich die vier Stadlander Ortsbrandmeister mit dem Thema, wenig später ist der Feuerwehrausschuss dran. Formal gewählt werden muss der Gemeindebrandmeister vom Rat.
Jörg Wiggers ist als Zwölfjähriger in die Jugendfeuerwehr eingetreten. 2013 wurde er als Nachfolger von Thomas Helms Gemeindebrandmeister. Als wichtigsten Meilenstein seiner ersten Amtszeit wertet Jörg Wiggers den Feuerwehrbedarfsplan. Er sei auch die Bestätigung dafür gewesen, „dass wir nichts angeschafft haben, das nicht sinnvoll ist“, sagte Wiggers nach seiner zweiten Vereidigung.
Tunnel und Deichschutz
In dieser Amtszeit sollte es um ein neues Deichschutzkonzept und neue Brandschutzkonzepte für größere Einheiten wie beispielsweise den Wesertunnel gehen; ein weiteres Thema ist die Auflösung der Werkfeuerwehr des Kernkraftwerks Unterweser im Zuge des Rückbaus.
Langweilig wird es Jörg Wiggers auch nach seinem Rücktritt nicht werden: Er will aktiver Feuerwehrmann in der Ortswehr Reitland bleiben und weiterhin Ehrenämter übernehmen, aber nicht ganz so zeitaufwendige.