Nordenham Die Nordenhamer Jungsozialisten werfen zwei CDU-Stadtratsmitgliedern vor, die Politikverdrossenheit junger Menschen zu schüren. Die Kritik der Jusos richtet sich gegen den CDU- Fraktionsvorsitzenden Horst Wreden und seinen Parteifreund Dr. Hans Schmid. Konkret geht es um „altersdiskriminierende Äußerungen“ gegenüber dem SPD-Ratsherrn Nils Humboldt, der 1985 geboren ist und seit 2016 dem Nordenhamer Stadtrat angehört.
Erster Auslöser des Unmuts war eine Bemerkung, die Horst Wreden in der Dezember-Sitzung des Stadtrates von sich gegeben haben soll. Demnach habe der CDU-Vormann in der Diskussion über das Regionale Versorgungszentrum dem SPD-Politiker Nils Humboldt unterstellt, dass er „keine Ahnung“ von der Nordenhamer Krankenhauses-Thematik habe. Das sei damit zu erklären, dass Nils Humboldt erst 2016 in den Stadtrat eingezogen sei und sich zum Zeitpunkt der Debatte um den Klinik-Neubau 2012/2013 als junger Mann „noch in der Welt rumgetummelt“ habe.
Zwei Tage nach der Sitzung veröffentlichte der CDU-Ratsherr Hans Schmidt in dem Online-Netzwerk Facebook einen Kommentar, der sich ebenfalls auf das Alter des Sozialdemokraten Nils Humboldt bezog. Dort hieß es unter anderem: „Ich kenne die Krankenhaussituation seit mehr als 22 Jahren aus der Innensicht, also bereits aus einer Zeit, als Sie noch mit den Folgen der Pubertät und sich selbst kämpften.“
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Der Nordenhamer Juso-Vorsitzende Timo Adamietz hält diese Äußerungen für völlig unangebracht: „Die CDU-Fraktion sagt jungen Menschen, dass ihr Engagement in der Kommunalpolitik unerwünscht ist“, beschwert sich Timo Adamietz, „das ist ein fatales Signal.“ Denn mit Blick auf die Zukunft komme es doch gerade auch auf junge Leute in der Kommunalpolitik an.
Für Juso-Mitglied Leon Weiß sind die Anmerkungen der beiden CDU-Politiker „nicht nur ein persönlicher Angriff auf den Ratsherren Humboldt, sondern vor allem ein Angriff auf die Jugend“. Damit würde die CDU junge Menschen abschrecken, sich in der Politik vor Ort zu engagieren.