Brake /Wesermarsch „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in Zeiten des Fachkräftemangels ein zentrales Thema, mit dem wir uns aktiv auseinandersetzen“, berichtet Landrat Thomas Brückmann. Kaum eine Branche sei gegenwärtig oder zukünftig nicht vom Fachkräftemangel betroffen. „Umso wichtiger ist es, als potenzieller Arbeitgeber attraktiv und interessant zu sein und zu bleiben“, wird Brückmann in einer Pressemitteilung des Landkreises zitiert. Dieses gelte längst nicht nur für Handwerk, Handel oder Industrie, sondern auch in zunehmendem Maße für den öffentlichen Dienst, für den es ebenfalls immer schwerer werde, geeignetes Fachpersonal zu akquirieren. „Kreisverwaltung und Kreispolitik sind sich der Herausforderung im Zuge von Demografie und Fachkräftemangel bewusst und steuern aktiv gegen“, so der Landrat. Eine positive Wirkung verspricht er sich in diesem Zusammenhang von der kreiseigenen Kita, die – ausgelegt für maximal zehn Kinder – auf dem Gelände des Kreishauses in Brake im August dieses Jahres ihren Betrieb aufnahm.
Wohnhaus umgebaut
Wie der Landkreis in der Pressemitteilung weiter berichtet, wurde das ehemalige Hausmeisterhaus kernsaniert. Elektro- und Sanitäranlagen für die kreiseigene Kita, die den Namen „Weserhafen“ trägt, wurden komplett erneuert, Wände versetzt und räumliche Änderungen vorgenommen. Entstanden sind so Funktions- und Nebenräume auf rund 100 Quadratmetern, die nicht nur alles beinhalten, was für die Kinderbetreuung notwendig ist, sondern zugleich mit ihrem hellen Ambiente den Kindern und Betreuungskräften vor Ort ein angenehmes Umfeld bieten sollen. Zwölf Unternehmen der verschiedenen Gewerke stellten den Umbau unter Hochdruck innerhalb von zwei Monaten fertig. „Ich danke allen beteiligten Firmen für ihren großen Einsatz“, ist Bastian Röben, zuständiger Projektkoordinator aus dem Fachdienst Liegenschaften, hochzufrieden mit dem Gesamtresultat.
Familienfreundlichkeit
Ebenso sieht es die Gleichstellungsbeauftragte Ulla Bernhold: „Der Landkreis Wesermarsch hat sich das Ziel gesetzt, für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kreisverwaltung Brücken zwischen familiären und beruflichen Anforderungen zu etablieren. Mit diesem familienfreundlichen Brückenbau – also mit organisatorischen Zugeständnissen für Männer und Frauen mit Familienaufgaben – ist die Kreisverwaltung mit Erfolg schon seit gut drei Jahrzehnten befasst“, erläutert Bernhold und nennt exemplarisch die flexiblen Arbeitszeiten außerhalb der Kernarbeitszeit sowie die Möglichkeit der Telearbeit. Maßgebliche Richtschnur für Frauen- und Familienfreundlichkeit ist in diesem Zusammenhang der Gleichstellungsplan nach dem Niedersächsischen Gleichberechtigungsgesetz. Hier ist unter anderem das Ziel festgeschrieben, die Möglichkeiten verbesserter Kinderbetreuungsangebote für Landkreisbedienstete zu prüfen und zu etablieren. Zur Erfüllung dieses Zieles führte Ulla Bernhold im Vorfeld eine Bedarfsermittlung durch.
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Flexible Betreuung
Ines Mannagottera, Leiterin des Personalamtes der Kreisverwaltung, verdeutlicht die Organisationsstruktur der kreiseigenen Kita: „Die Verwaltungsspitze entschied sich nach vorheriger Zustimmung der Kreispolitik für die betriebliche Kindertagespflege im Rahmen einer Großtagespflegestelle. Für deren Betrieb engagierte der Landkreis Wesermarsch mit dem Familienservice Weser-Ems einen Dienstleister, der über langjährige Erfahrungen im Bereich der Kinderbetreuung verfügt.“ Über diesen Träger wird das Betreuungspersonal angestellt, in diesem Fall Erzieherin Birte Tangermann und Kindertagespflegeperson Anke Büsing. Der Landkreis zahlt dafür eine monatliche Pauschale, während die Eltern ihren Kostenbeitrag selbst tragen. Die Betreuungszeiten im „Weserhafen“ richten sich nach dem persönlichen Bedarf. Buchen können Kreisverwaltungsmitarbeiter für ihren Nachwuchs im Alter von acht Wochen bis zu drei Jahren montags bis freitags eine Betreuung im Zeitraum von 7 Uhr bis 16 Uhr.
Thomas Brückmann sieht den Landkreis auf einem zukunftsorientierten Weg: „Großtagespflegestellen wie in der Wesermarsch gibt es in der Region zwar auch schon andernorts, wie beispielsweise im Landkreis Oldenburg, selbstverständlich sind sie aber leider längst noch nicht.“