Salzendeich Der Friesische Klootschießerkreisverband Stadland hat Helmut Bergel (KBV Kreuzmoor) am Freitag das Amt des Ehrenvorsitzenden aberkannt. Während der Jahreshauptversammlung in Salzendeich stimmten die Delegierten für den Antrag des Kreisvorstands. Es gab drei Enthaltungen – aber keine Gegenstimme.
Bergel war im Jahr 2014 Ehrenvorsitzender geworden. Er hatte zuvor 23 Jahre lang die Geschicke im Kreisverband als Vorsitzender bestimmt. Am Freitag war er nicht anwesend. Stattdessen wollte er sich durch seinen Rechtsanwalt vertreten lassen, der unmittelbar vor Versammlungsbeginn in einem Gespräch mit dem Kreisvorsitzenden Frank Bölts um Zutritt zur Tagung bat. Dies lehnten die Delegierten ab – ohne Gegenstimme bei drei Enthaltungen.
Auslöser der Unstimmigkeiten zwischen Bergel und dem Kreisverband war ein Vorfall im Jahr 2018: Während der Feldländerkampf lief, hatten Nachwuchsboßler des Mentzhauser TV auf der Oldenbroker Straße trainiert. Der Ex-Kreisvorsitzende Bergel hatte deshalb eine Bestrafung der Werfer gefordert. Laut einer Anweisung des Friesischen Klootschießerverbands darf während des Länderkampfes zwar nicht geboßelt werden, aber diese Vorgabe bezieht sich ausschließlich auf den Punktspielbetrieb.
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Der Streit eskalierte. Bölts empfahl seinen Vorstandskollegen, die Kommunikation in Sachen Friesensport mit Bergel abzubrechen. Bergel reichte eine Unterlassungsklage ein. Bölts teilte der Versammlung am Freitag mit, dass die Kommunikation mit Bergel im vorigen Jahr nur über Rechtsanwälte gelaufen war.
Der Kreisvorsitzende betonte, dass der Antrag durchaus noch hätte zurückgezogen werden können – wenn Helmut Bergel kompromissbereit gewesen wäre: „Die Tür dafür war bis heute auf.“
Derweil wirkt sich der schlechte Zustand der Straßen im Kreisverband negativ auf den Spielbetrieb aus. Die Oldenbroker Straße ist von „Jabben“ nach „Imken“ sogar gesperrt. Aus diesem Grund hat der Kreisverband die Ausrichtung einer höherwertigen Meisterschaft mit dem Kreisverband Butjadingen getauscht. Die Butjadinger führen in diesem Jahr die Landes-Einzelmeisterschaft im Straßenboßeln durch. Der Kreisverband Stadland ist dann im Jahr 2021 am Zug.
Es gibt derzeit auch keine geeignete Straße für das Eisenkugelwerfen. Die Kreiseinzelmeisterschaft in dieser Disziplin steigt deshalb im Nachbarkreis in Esenshamm. Die Kreismeister mit der Holz- und Gummikugel werden auf der 1750 Meter langen Friedrich-Rüder-Straße ab dem Feuerwehrhaus Rüdershausen ermittelt.
Unterdessen ist die Zahl der Aktiven im Kreisverband konstant geblieben. In vergangen Jahr gab es 616 Werferinnen und Werfer. Im Vorjahr waren es 617.
Die Kreisverband war überregional sehr erfolgreichen. Das C-Jugend-Team aus Moorriem gewann die FKV-Meisterschaft im Straßenboßeln. Die erfolgreichen Mädchen sind Janneke Schumacher, Lotta Mosler, Athina Wollersheim, Lena Hanken, Jonna Schröder-Hayen und Eske Neunaber. Betreuer ist Uwe Schumacher.
Auch in den Einzelwettbewerben räumten die Stadlander ab. FKV-Meister im Boßeln wurden Leevke Danielzik aus Moorriem (F-Jugend) sowie die Kreuzmoorer Manuel Runge (Gummi) und Matthias Gerken (Holz) in der Hauptklasse Männer I. Mit der Klootkugel holten die Mentzhauser Talente Toke Loof (E-Jugend) und Devin Hillmer Gold. In der Altersklasse Männer II bestieg der Mentzhauser Detlef Müller erneut den Thron. Alfred Wulff (Männer III) aus Mentzhausen holte die Titel mit dem Kloot und im Mehrkampf.