BOUS /RODENKIRCHEN In Bous (Saarland) hat zum vierten Mal in Folge der AT Rodenkirchen den deutschen Meistertitel im Völkerball gewonnen. Damit darf sich das Team um Spielertrainerin Julia Ahlhorn durchaus als FC Bayern München des Völkerballspiels bezeichnen, wobei der Rekordmeister es eben noch nicht geschafft hat, viermal in Serie den DM-Titel zu holen.
„Ich werde manchmal schon mit Frank Beckenbauer angesprochen“, nimmt Julia Ahlhorn die Komplimente gerne mit, bleibt aber sehr bescheiden, wohlwissend, dass ohne eine tolle Teamleistung dieser Triumph nicht möglich wäre. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben dem ATR bestätigt, dass eine harte konditionelle Vorbereitung enorm wichtig ist. Denn innerhalb von zwei Tagen zehn Spiele zu absolvieren, wobei eine Partie etwa eine Stunde dauert, kosten Nerven, Kraft und Konzentration.
Diesen Vorteil besaß der AT Rodenkirchen, als es um die Entscheidung ging. Bis zum Halbfinale gewann der ATR seine Spiele souverän. Dann im Halbfinale gegen WT Loppersum, dem Finalgegner 2006, und bis dahin einzigem Gegner, der dem ATR einen Satz abnehmen konnte, musste hart um den Finaleinzug gekämpft werden. Mit einem 2:0 in Sätzen gelang dies aber das Finale sollte viel dramatischer werden. Hier mussten zwei Sätzen gewonnen werden, während zuvor bei einem 1:1 die Anzahl der verbliebenen Spielerinnen gegeneinander aufgerechnet worden wären.
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Und es begann zunächst zwar gut für den AT Rodenkirchen, ehe dann der alte Rivalen DJK Delbrück aufdrehte. „Delbrück spielt sehr schwungvoll und schnell waren alle Schlüsselspielerinnen vom Feld“, berichtet Julia Ahlhorn. Plötzlich blieb Dorothea Gradic übrig, neben Michaela Meyer aus der A-Jugend ins Team gekommen. Sie musste sich gleich gegen vier Gegnerinnen behaupten. Hier zahlte sich die enorme Physis beim ATR aus, denn es gelang dem Team tatsächlich diesen Satz mit 1:0 zu gewinnen. „Dorothea hat sensationell gespielt. Ich war mir sicher, wenn wir den ersten Satz verlieren würden, wäre der Titel wohl weg gewesen“, so Ahlhorn, die nach einem wesentlich souveräneren zweiten Satz dann befreit jubeln konnte. Hinter den Finalisten kam der TV Humes auf Rang drei und WT Loppersum auf Platz vier. „Diese Meisterschaft, ist so toll wie die drei anderen zuvor. Aber da wir schon mit der A-Jugend deutscher Meister geworden sind, ist der Doppeltriumph etwas ganz Besonderes.“
ATR: Michaela Meyer, Katrin Hantke, Christiane Nemeier, Siasse Hellmers, Tanja Drieling, Christina Joachimsthaler, Dorothea Gradic, Alexandra Paradies, Katrin Spiekermann, Martina Joachimsthaler und Julia Ahlhorn.
Die Ergebnisse: Vorrunde: ATR – Lüner SV 2:0 Sätze (4:0 Spielerinnen, 4:0 Spielerinnen), ATR – STV Bentfeld 2:0 (6:0, 5:0), ATR – TV Bous 2:0 (4:0, 1:0), ATR – TV Wemmetsweiler 2:0 (4:0, 3:0). Qualifikationsrunde: ATR – TV Aschbach 2:0 (6:0, 4:0), ATR – WT Loppersum 1:1 (6:0, 0:3). Zwischenrunde: ATR – TV Humes 2:0 (2:0, 1:0), ATR – SV Borussia Ringe 2:0 (7:0, 4:0). Halbfinale: ATR – WT Loppersum 2:0 (2:0, 1:0), Finale: ATR – DJK Delbrück 2:0 (1:0, 3:0).