Rodenkirchen Es war zwar der letzte Kreisstaffeltag vor der Fusion. Aber von einer Abschiedsstimmung ist während der Versammlung der Vereine im Niedersächsischen Fußballverband (NFV) des Landkreises Wesermarsch am Sonntag in Albrechts Hotel in Rodenkirchen nichts zu spüren gewesen. Die Atmosphäre war entspannt. Die Einteilung der Spielklassen auf Kreisebene war zwar ein Thema, aber zur Fusion zum künftigen Großkreis ist offensichtlich schon das meiste gesagt. Im Mittelpunkt standen – wie in den Jahren zuvor – Ehrungen und die Pokalauslosung.
Der Kreisvorsitzende Thorsten Böning gab in seinem Jahresbericht noch einmal den wohl endgültigen Fahrplan für die Fusion bekannt. Der gemeinsame Spielbetrieb der Kreise Wesermarsch, Oldenburg-Stadt, Ammerland, Friesland und Wilhelmshaven im Junioren- und Seniorenbereich starte am 1. Juli 2017. „Nach heutigem Stand“, so Böning, werden die Kreise am 1. Juli kommenden Jahres fusionieren.
Licht und Schatten
Während die Zusammenarbeit innerhalb des geschäftsführenden Vorstandes hervorragend verlaufe, gebe es bei der Zusammenarbeit mit den Vereinen „immer noch Licht und Schatten“, sagte Böning. Die einen seien offen für alles, die anderen kapselten sich immer weiter ab. Gleichwohl: Teamarbeit sei bei der Fusion und auch nach der Fusion besonders wichtig, meinte er. „Jeder kann von jedem lernen.“
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Der Jahresbericht des Kreisjugendobmanns Max-Peter Michel fiel wenig spektakulär aus. Positiv: Entgegen des Trends im gesamten NFV-Bereich gebe es in der Wesermarsch nur einen geringen Rückgang an Mannschaften. Indes: „Die Spieler und Spielerinnen sind da, aber es mangelt oft an Trainern und Betreuern“, meinte er.
Erfreulich sei der Aufstieg der A-Junioren des 1. FC Nordenham in die Bezirksliga. In dieser Altersklasse hätten die Verbände Wesermarsch und Ammerland in der zweiten Saisonhälfte einen gemeinsamen Spielbetrieb auf Kreisebene auf die Beine stellen müssen. Beide hatten jeweils nur fünf Mannschaften stellen können.
Bei den D-Junioren sei die Schaffung einer Kreisliga zur Rückrunde mit den besten Teams aus dem Ammerland, Oldenburg-Stadt und der Wesermarsch „eine tolle Lösung“ gewesen. „Die Kinder, die Elter, die Trainer und Betreuer sind begeistert“, sagte er.
Nach den Worten vom Vorsitzenden des Kreisfußballverbands Oldenburg Stadt, Manfred Walde, ist es angedacht, zur zweiten Spielhälfte der kommenden Saison jeweils eine Kreisliga für die Altersklassen D und E einzuführen. Dann werden laut Walde aller Voraussicht nach auch die Kreise Friesland und Wilhelmshaven mitmachen.
Zu wenig Schiedsrichter
Schiedsrichterobmann Heinz Milde wählte in seinem Jahresbericht klare Worte: „Wir haben zu wenig Schiedsrichter in der Wesermarsch – besonders in der Altersgruppe der 20- bis 40-jährigen Unparteiischen.“
Dieter Ohls, Vorsitzender des NFV-Bezirks Weser-Ems, verdeutlichte vor diesem Hintergrund die Bedeutung der Unparteiischen. „Wir müssen froh sein, über alle, die sich zur Verfügung stellen und sie mit all ihren Fehlern akzeptieren – so wie sie sind“, sagte er.
Milde übte aber auch Kritik an den Unparteiischen. Der Einsatz vor allem von jüngeren Schiedsrichtern lasse zu wünschen übrig, meinte er. Und die Resonanz auf die vom Kreisverband angebotenen Anwärterlehrgänge für kommende Schiedsrichter sei mau gewesen. „Von 19 angeschriebenen Vereinen haben sich nicht einmal die Hälfte dieser Vereine um eine Rückmeldung bemüht.“ Dass nur zwei von sechs Schiedsrichtern die Bezirksleistungsprüfung in Jaderberg bestanden hätten, sei überdies peinlich.
Aber es geht auch anders: Susan Witte pfeift weiter in der Frauen-Regionalliga, Frederic Kunst ist in die Landesliga aufgestiegen.
Carsten Schöckel, der Vorsitzende des Kreissportgerichts, blickte auf ein im Vergleich mit den Vorjahren eher ruhiges Jahr zurück. Es seien nur zehn Sportgerichtsverfahren anhängig, ein Verfahren aber mit erheblicher Brisanz behaftet gewesen. Während eines D-Junioren-Spiels ist ein Schiedsrichter rassistisch beleidigt worden.
Auch hierzu hatte Ohls eine klare Meinung. Er richtete einen Appell an die Delegierten. „Zeigt in solchen Fällen Zivilcourage, keine Kompromisse und entfernt den Übeltäter ganz schnell von der Sportanlage. Solche Leute haben unter uns nichts zu suchen“, sagte der NFV-Bezirksvorsitzende.
Ein Video mit der Pokalauslosung finden Sie auf www.facebook.com/wesermarschzeitung