Brake „Von uns erwartet keiner den sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga.“ Das sagt der neue Trainer des Fußball-Bezirksligisten SV Brake, Mario Lück, über die Zielsetzung in der Saison 2019/2020. Lück hofft auf einen guten Saisonstart, damit seine Elf mit einem Altersdurchschnitt von 21,4 Jahren erst gar nicht mit dem Abstiegskampf in Berührung kommen wird.
Der Aderlass ist groß beim SVB. Enes Acarbay und Nico Westphal sind seit dem vergangenen Winter nicht mehr im Kader. Daniel Luckyman, Christopher Nickel, Bastian Asmus, Mathes Rakow, Frederik Voltmann und Marius-Sean Hardenberg haben den Verein verlassen. Mit Jan-Niklas Wiese hat ein Braker Urgestein mittlerweile ebenfalls wissen lassen, dass er den Verein verlassen möchte. An Wiese sollen höherklassige Teams wie der VfL Oldenburg Interesse bekunden.
Damit haben einige erfahrene und leistungsstarke Akteure mit Landesliga-Erfahrung dem Verein den Rücken gekehrt. Auffangen will der SVB das mit jungen Akteuren zumeist aus den eigenen Reihen. Finn Landwehr, Tarik Maltas, Joost Folkens, Jonas Kühl und Ilhan Tasyer rücken aus der A-Jugend in den Bezirksliga-Kader auf.
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Kampf um Stammplätze
Rico Mathes, Philipp Winkler und Amadou Trawally aus dem Kader der Zweiten wollen sich ebenfalls einen Stammplatz beim neuen Trainer erkämpfen. Dominik Schwarting (SR Esenshamm) und Marcel Mark (U 19 VfL Oldenburg) sind bisher die einzigen externen Zugänge.
„Zurzeit stehen mir 19 Spieler zur Verfügung. Schön wäre es, während der Saison jedoch mit 22 Akteuren arbeiten zu können“, hofft Lück noch auf den einen oder anderen Zugang. Das Verletzungspech hat den SV Brake nämlich schon in der Vorbereitung ereilt. Mit Sinan Ince, Rico Mathes (beide Muskelverletzungen), Joost Folkens (Schambeinverletzung) und Tarik Maltas (Rückenprobleme) fallen einige Akteure vorerst aus.
„Rechnet man dann die Spieler in Schichtarbeit noch dazu, sind oftmals nicht mehr als zehn Akteure beim Training. Da lassen sich einige taktische Mittel natürlich nur schwer einstudieren“, sagt Lück.
Der Trainer bittet das Braker Publikum um Geduld: „Die neu formierte Mannschaft muss sich finden und einspielen. Das blinde Verständnis wächst nicht von heute auf morgen.“
Nachteilig kann es sich für den SVB erweisen, dass sich die Mannschaft durch den Gewinn des Bezirkspokals nur einen 14-tägigen Urlaub leisten konnte. Bekanntlich steht im Niedersachsenpokal am 21. Juli schon die Qualifikationsrunde gegen den Oberligisten TB Uphusen an. Auch Betreuer Harald Speckels mahnt: „Das ist für einen Amateurfußballer zu wenig.“
Überdies ist Lück das Fairplay wichtig: „In der Landesliga lag der SVB in der Fairness-Tabelle an letzter Stelle. Das wollen wir in der Bezirksliga nicht erleben.“
Mehr Verantwortung
Torhüter Patrick Lahrmann ist mit 30 Jahren der älteste Akteur im Kader. Der Kapitän aus der vergangenen Saison hat sich in Brake ein Haus gekauft und wird wegen Umbauarbeiten nicht bei jeder Trainingseinheit zur Verfügung stehen. Torwarttrainer Erwin Schlegel nimmt es in Kauf: „Dann wird Joris Langerenken als sein Stellvertreter mehr in den Fokus rücken.“
Neu bei Brake ist auch Co–trainer Loay Mohammed. Er war zuletzt in der Braker A-Jugend zusammen mit Steffen Küpker als Coach tätig. Als Betreuer stehen dem SVB weiterhin Harald Speckels und Frank Koch zur Seite. Physiotherapeut ist Lutz Hofmann. Wilfried Rohde dient als Bindungsglied zwischen Mannschaft und Förderkreis.
Gern würde Lück eine Kamera in Heimspielen einsetzen: „Eine Videoanalyse hilft jedem Spieler weiter, denn sie verschafft ein anderes Blickfeld. Auf dem Feld bekommen die Akteure ihre Fehler oftmals gar nicht mit.“ Lück und der SV Brake haben einen Einjahresvertrag geschlossen. Der Verein hofft, mit dem aufstrebenden Trainer erfolgreichen Zeiten entgegenzustreben. Auf eine sture taktische Ausrichtung will Lück sich nicht einlassen: „Die Taktik richtet sich immer nach dem Gegner und dem Personal, das mir an den Spieltagen zur Verfügung steht.“