Welf-Gerrit Otto: Das läuft alles parallel zum Tagesgeschäft, das mich jetzt schon ganz gut in Anspruch nimmt. Die meisten Mitarbeiter habe ich kennengelernt. Außerdem zahlreiche soziale Akteure in der Stadt, zum Beispiel den Bürgermeister, Vertreter des Kinderschutzbundes, des Refugiums und des CVJM.
Welf-Gerrit Otto: Ich finde den sozialen Anspruch, den das Haus hat, ganz toll. Hier ist in den vergangenen zehn Jahren großartige Arbeit geleistet worden, und es wird schwer genug, das Niveau zu halten. Es ist eine sinnvolle Aufgabe, sich hier zu engagieren.
Welf-Gerrit Otto: Durch den demografischen Wandel und veränderte Lebensbedingungen erleben wir eine rasante Veränderung in der Gesellschaft. Das macht neue Konzepte des Zusammenlebens erforderlich. In früheren Zeiten bot die Großfamilie den jungen und den alten Menschen Halt und Orientierung. Heute leben die Generationen oftmals getrennt voneinander. Gleiches gilt für unterschiedliche Kulturen und Milieus. Durch das Mehrgenerationenhaus haben wir die Möglichkeit, die positiven Aspekte der Großfamilie, also bewährte Formen von Vergemeinschaftung und gegenseitiger Verantwortung, durch die Hintertür zurück in unsere Mitte zu holen. Hier können sich junge und alte Menschen begegnen und sich gegenseitig unterstützen.
Welf-Gerrit Wolf: Es gibt Angebote, wie zum Beispiel unsere Holzwerkstatt, wo Rentner mit Kindern zusammenarbeiten. Ansonsten ist das Miteinander der Generationen noch ausbaufähig. Ziel muss es sein, mehr junge Leute an das Haus zu binden. Der Mehrgenerationenchor zum Beispiel ist ein schönes Angebot auch für junge Leute. Statt eines Nebeneinanders brauchen wir mehr Miteinander - nicht nur der Generationen, sondern auch der Kulturen. Natürlich arbeiten wir auf institutioneller Ebene gut mit dem Refugium zusammen. Aber die Gruppen im Offenen Treff des Hauses sind in sich schon sehr homogen.
Welf-Gerrit Otto: Es gibt viele Ideen, die aber noch nicht alle spruchreif sind. Was ich mir auf jeden Fall vorstellen kann, ist eine Veranstaltungsreihe zum Thema Märchen. Die Planungen sind so weit gediehen, dass Nordenham ab dem Herbst dieses Jahres mit einem neuen und regelmäßigen Event beglückt wird. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich sowohl als Wissenschaftler und Publizist als auch als Veranstaltungsplaner mit dem Thema Märchen. Und ich habe festgestellt, dass sie eine ausgesprochene integrative Kraft haben. Märchen verbinden die Menschen miteinander – Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft gleichermaßen. Ältere Menschen sind mit Märchen aufgewachsen. Auch Kinder finden sie spannend. Zudem gibt es in vielen Kulturen Erzählungen, die sich sehr ähneln. Ich habe beispielsweise in Kiel verschiedene solcher Veranstaltungsreihen angeboten. Und das hat sehr gut geklappt, märchenhaft sozusagen. Die Menschen sind miteinander ins Gespräch gekommen. Eine weitere Idee ist es, die Lebensgeschichten älterer Bürger von jungen Leuten dokumentieren zu lassen. Die Biografiearbeit bietet spannende Möglichkeiten, Leute unterschiedlichen Alters miteinander ins Gespräch zu bringen. Man kann sicher noch viel mehr machen. Aber bei einer 25-Stunden-Woche ist das nicht ganz einfach.
Welf-Gerrit Otto: Unser Mittagstisch ist immerhin auch samstags geöffnet. Aber Sie haben schon Recht. Wenn es darum geht, neue Veranstaltungen zu installieren, müssen wir vermehrt auch den Abend im Blick haben.
Welf-Gerrit Otto: Wir freuen uns über jeden, der uns ehrenamtlich unterstützen will. Wer Musik macht, ist herzlich willkommen, hier einen Kurs anzubieten. Es wäre auch toll, wenn man hier gemeinsam einen Küchengarten anlegt. Töpferkurse, Theater, Tanz, Selbstverteidigung – vieles ist denkbar. Allerdings bin ich nicht der Auffassung, dass wir bisher zu wenig anbieten. Die Freude, das Engagement und die Expertise derjenigen, die sich bei uns in unterschiedlicher Weise einbringen, ist beeindruckend. Ich bin sehr dankbar für die Vielfalt und die Qualität unseres Programms. Aber das Angebot lässt sich bestimmt noch erweitern und muss von den Leuten vor Ort getragen werden.
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