Nordenham Für die Männer der A-Cappella-Gruppe Käpt’n Bligh wird es ein strammes Programm. Fünf Auftritte wollen sie am Sonnabend, 29. August, in der niederländischen Kleinstadt Appingedam absolvieren. Die Nordenhamer Gruppe hat eine Einladung zum größten Shanty-Festival Europas bekommen.
Rund 30 000 Besucher werden in Appingedam erwartet. Die Stadt liegt etwa 150 Kilometer von Nordenham entfernt. Vom 28. bis 30. August werden dort 35 Chöre und Gruppen aus den Niederlanden, England, Frankreich und Polen an verschiedenen Orten auftreten. Käpt’n Bligh ist die einzige Gruppe aus Deutschland, die an diesem internationalen Treffen teilnimmt.
Richtig gefordert
Hergen Endlich, der gemeinsam mit Hans-Jürgen Miek die musikalische Leitung der Gruppe inne hat, freut sich wie seine Mitstreiter auf das Festival. Neben den beiden gehören Otto Fegter, Hannes Miek, Günter Morawietz, Heiner König, Peter Locker, Michael Niedzella, Klaus-Ulrich Küpper, Jörg Walter und Techniker Lutz Möwes zur Gruppe, die vor zwei Jahren schon einmal bei dem Festival zu Gast war. Nach den Worten von Hergen Endlich kam es damals nur zu einem Probeauftritt. Diesmal sind die Shantysänger richtig gefordert. Der erste Auftritt ist um 14 Uhr, der letzte beginnt um 21.30 Uhr. Da ist neben der Gesangskunst natürlich auch Ausdauer gefordert.
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Hergen Endlich hat aber keinen Zweifel daran, dass die Männer bis zum Schluss bei der Stange bleiben. Schließlich hat die Mannschaft von Käpt’n Bligh schon häufiger solche Herausforderungen gemeistert.
Käpt’n Bligh ist ein Ableger des Nordenhamer Shantychors. Die Idee dazu ist nach den Worten von Hergen Endlich bei einem Ostsee-Törn im Jahre 2006 entstanden. Im Gegensatz zum Shantychor verzichtet Käpt’n Bligh völlig auf instrumentale Begleitung. Das Repertoire der Gruppen ist aber durchaus ähnlich. Sowohl der Shantychor als auch Käpt’n Bligh singen die Arbeitslieder der Matrosen, die größtenteils aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen. Sie wurden an Bord gesungen, damit die schwere Arbeit leichter von der Hand geht. „Oftmals werden diese Shantys mit Seemannsliedern in einen Topf geworfen, die mit den ursprünglichen Shantys nichts zu tun haben“, weiß Hergen Endlich. Ein Beispiel dafür ist der Hans-Albers-Klassiker „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“. „Dieses Lied singen wir aber eigentlich nur noch beim Fonsstock-Festival“, sagt Hergen Endlich.
Als besonders schöne Erfahrung empfinden die Sänger die Begegnung und den Austausch mit Gesangsgruppen aus anderen Ländern. Vor allem zu einigen Shantyfreunden aus den Niederlanden pflegen die Nordenhamer schon seit einigen Jahren gute Kontakte. Vor zwei Jahren hatte sich die Gruppe mit Gleichgesinnten aus dem Nachbarland zum Shanty-Café in der Nordenhamer Gaststätte Brasserie getroffen.
International
Beim Festival in Appingedam kommen noch Chöre aus anderen Ländern dazu. Vielleicht ist ein Abstecher in die niederländische Kleinstadt auch für den einen oder anderen Nordenhamer von Interesse. Hergen Endlich ist jedenfalls davon überzeugt: „Freunde des ursprünglichen Shanty-Gesangs sollten sich dieses Festival nicht entgehen lassen.“