Eckwarden Ein Stück weit neu erfunden hat sich der Eckwarder Karneval bei seiner 122. Session. Lieber zwei oder drei Büttenauftritte weniger, dafür üppige Portionen maritimer Stimmungslieder und Hitparaden-Oldies – das war etwas gewagt, kam aber ganz toll an bei den zwei Prunksitzungen am Wochenende im Saal des Eckwarder Hofes.
Darsteller geben alles
Die Darsteller gaben alles und hatten sichtlich ganz viel Spaß. Der Funke sprang zum Publikum über. Der Saal jubelte und schunkelte.
Den Anfang machte Martina Wulff als Solosängerin. Sie ging direkt aufs Publikum zu mit Titeln wie „Seemann, lass das Träumen“. Eineinhalb Stunden später hieß es: „Mister Hitparade trifft Klöppelclub 2.0“. Hannes Logemann überzeugte dabei souverän als „Mister Hitparade“.
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Der Klöppelclub hatte im vergangenen Jahr pausiert und kehrte jetzt mit Schlagerinterpreten in den Eckwarder Karneval zurück. Die Hits waren zwar nur „Playback“ zu hören. Die Auftritte von Heino (Dietmar Wiggers), Marianne Rosenberg (Petra Logemann-Lübben), der Musikgruppe Dschinghis Khan (kompletter Klöppelclub) sowie weiterer Hitparaden-Stars waren jedoch umwerfend.
Karnevalspräsident Johann Evers kommentierte treffend: „Meine Oma meinte immer, dass etwas nicht so pralle gewesen ist, wenn sie sagte, das sei ja mal was anderes gewesen. Ich meine in diesem Fall das Gegenteil und sage positiv: Das war wirklich mal was anderes.“ Das Publikum empfand das nicht weniger toll und forderte Zugaben.
Wie in früheren Eckwarder Karnevalsjahren fiel diesmal erneut auf: Ganz viele junge Leute sind begeistert dabei und treten mutig und voller Freude in Aktion. Dabei hält die Gruppe der „Südstrandteens“ trotz kontinuierlicher Verjüngungen ihr hohes Niveau. Diesmal glänzte sie über den klassischen Gardetanz hinaus mit maritimen Tanzeinlagen – entsprechend dem Motto des Eckwarder Karnevals 2018: „Segel hoch und volle Fahrt – Karneval auf Seemannsart“.
Zu den Ehrengästen zählten Abordnungen des Ellwürder und des Burhaver Karnevals. Meike Schiller, die bereits seit 34 Jahren im Burhaver Karneval aktiv ist, erhielt einen Eckwarder Karnevalsorden. Den 10. Horst Wagner-Orden bekam Christel von Loeper verliehen. Sie ist seit 47 Jahren im Eckwarder Karneval aktiv. Sie hatte im Alter von neun Jahren angefangen.
Alie Siefken und Christoph Thien bewiesen mit ihrem Auftritt „Irgendwatt Anners“, dass sich die Eckwarder auch vortrefflich selbst auf die Schippe nehmen können. So heißt es in ihrer Eckwarder Hymne unter anderem: „Die Eckwarder sind freundlich – und schnacken viel Torf.“ Und: „Sie halten zusammen ganz schlicht, wenn sie sich einig sind – und sonst nicht.“
Als Hein Blöd und Käpt’n Blaubär traten Tobias Bruncken und Oliver Verhoef („Die Tollis“) in die Bütt. Schrägen Humor mit gewagten Wortspielen brachte Lukas Büsing als „Jo“ auf die Bühne. Eine neue „Butjenter Tagesschau“ moderierten Claire Grube (Corinna Evers) und Uhu Kleber (Timo Plümer).
Kleinstaat gegründet
Zur Gründung des „Kleinstaates Eckwarden“ sprachen Wilfried Schröder und Thomas Büsing („Die Zwei“) Willkommensworte. Dieser Staat reicht „von Eckwarden bis Tossens ohne Tossens“ (wegen unzumutbarer Verkehrsprobleme gehört Tossens nicht dazu) und „von Eckwarden bis Stollhamm ohne Stollhamm“ (Stollhamm ist ausgegrenzt, weil sich dort Fuchs und Hase gute Nacht sagen).
Premiere hatte die neue junge Gruppe „Achterrudped Steppers“ mit ihren Männerballett-Darbietungen. Auch dass kam toll beim Publikum an. Eine Neuauflage im nächsten Jahr dürfte programmiert sein.
Eckwarden Ahoi!
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