Brake Warum muss Weihnachten eigentlich immer im Winter sein? Das war etwas, was angesichts kalter Hände und Füße beim Schneeflöckchenmarkt oft augenzwinkernd bedauert wurde. Dabei ist die Antwort doch eigentlich ganz klar: weihnachtliche Spezialitäten wie Eiergrog, Glühwein, „Heiße Oma“ oder würziger Kinderpunsch würden in warmen Sommernächten einfach nicht so gut schmecken.
Aber der Schneeflöckchenmarkt hatte natürlich weitaus mehr zu bieten, als Essen und Trinken. Vier Tage lang herrschten im Museumsgarten und in der Breite Straße reges Treiben. Ein Karussell drehte zum Vergnügen der kleinen Besucher seine Runden. Viel Spaß machte es, in der Kunstschule Buddelschiffe und Baumschmuck aus Tauwerk zu basteln, während Mama und Papa vielleicht an den bunten Buden nach handgemachten Weihnachtsgeschenken Ausschau hielten.
Spaß für die ganze Familie boten die kostenlosen Lesungen, zu denen ins warme Erdgeschoss des Museums eingeladen wurde, wo auch Journalist und Fotograf Stefan Schorr seine maritimen Werke ausstellte.
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Vor der Tür machte derweil das ungemütliche Wetter Zhiar Amini und Heinrich Wedemeyer etwas zu schaffen. Mit Geige und Gitarre, die immer wieder gestimmt werden mussten, sorgte das Duo mit seiner Musik für weihnachtliche Stimmung.
Im Museumsgarten zeigte die Landwirtschaft mit Käsehäppchen Präsenz. Es sei wichtig, ins Gespräch zu kommen, freuten sich Gerd Lübken und Andrea Vogt vom Kreislandvolkverband über das Interesse an ihrer Arbeit. Gleich nebenan lockten die Hammelwarder Landfrauen mit Keksen, Krollkuchen und Kekswurst, deren Einnahmen der NWZ-Weihnachtsaktion zufließen werden.
Bayrisches Flair verbreiteten die Freunde der Partnerstadt Zwiesel dieses Mal nicht nur mit ihrem Hüttenzauber unter dem gemütlichen Pavillon im Museumsgarten mit spannend klingenden Winterpunschkreationen wie „Weißer Araber“, „Glühender Paragraph“ oder „Blutwurz-Grog“. Nahezu unbekannt war im Norden auch das Bierstacheln, das Andreas Keller den Wesermärschlern schmackhaft machte.
„Wenn der Ofen glüht, schauen alle neugierig. Von alleine heran traut sich aber oft niemand“, so die Erfahrung des Zwieselers, der es jedoch hervorragend verstand, die Menschen auch zum Stehenbleiben und vor allen Dingen zum Probieren zu bewegen. Die Glasbläser seiner Heimatstadt hätten einst das kalte Bier mit glühenden Stäben angewärmt, hieß es. Normalen Gläsern würde es allerdings oft den Boden durch den Temperaturschock heraus hauen, warnte Keller. Er hatte darum nicht nur das passende Dunkelbier mitgebracht, sondern auch in seiner Heimat hergestellte, hauchdünne Tritan-Biergläser. „Das Bier kalt und der Schaum etwas angewärmt – sehr, sehr lecker und würzig.“, lautete das begeisterte Urteil der Probierenden, die nach einer Kostprobe sofort Fans des Bierstachelns waren.
Nachdem am Donnerstag dem Shantychor Bootsmannkaffee die Bühne gehörte und am Freitagabend Triple B bis in den späten Abend rockte, sorgte dort am Samstag „Elvis“ für Stimmung. Nicht als Imitator, sondern als Interpret wolle er die Titel aus den 50er, 60er und 70er Jahren singen, kündigte sich Felix Stein an. Gut eingestimmt ging es anschließend mit Hüttenzauber von DJ Beat Block noch lange weiter.
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