Nordenham Die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Logemann (SPD) aus Berne ist das 1451. Mitglied des Rüstringer Heimatbundes. Nach ihrem Grußwort in der Jahreshauptversammlung am Sonnabend in der Friedeburg unterschrieb Logemann, die auch Vorstandsmitglied der Oldenburgischen Landschaft ist, die Beitrittserklärung.
In ihrem Grußwort würdigte Karin Logemann die Arbeit des Heimatbundes. Besonders angetan haben es ihr die Arbeitsgruppen Spinndönz und Rostheuler. „Es ist ganz toll, dass alte Kulturtechniken in die Zukunft hinüber gerettet werden“, sagte sie.
Bürokratie hemmt
Auch Bürgermeister Carsten Seyfarth hob den Einsatz des Heimatbundes für die Bewahrung des kulturellen Erbes hervor. Die stellvertretende Landrätin Heidi Brunßen bedauerte, dass den ehrenamtlich Tätigen die Arbeit „durch immer mehr bürokratische Hemmnisse schwerer gemacht wird“. Sie appellierte an den Gesetzgeber, mehr Vertrauen in die Fähigkeiten der Ehrenamtlichen zu haben.
Seit 2004 würdigt der Heimatbund das Ehrenamt mit der Verleihung Goldener Ehrennadeln. Vorsitzender Hans-Rudolf Mengers zeichnete Ewald Strahlmann aus Esenshamm, Rolf Blumenberg aus Stollhamm und Hans Francksen aus Nordenham aus. Strahlmann arbeitet im Rüstringer Archiv mit und ist für die Versandlogistik des Mitteilungsblattes „Rüstringer Bote“ und der Jahresgaben verantwortlich. Blumenberg habe sich in der Zeit als Bürgermeister der Gemeinde Butjadingen stets für die Belange des Heimatbundes eingesetzt.
Gleiches bescheinigte Mengers dem gerade in den Ruhestand gegangenen Nordenhamer Bürgermeister Hans Francksen, in dessen Zeit die Sanierung des Museums Nordenham fällt. Der vierte zu Ehrende, Jan Bahlmann, war nicht anwesend. Die Auszeichnung wird nachgeholt.
In seinem Jahresbericht blickte Hans-Rudolf Mengers schon voraus. 2017 wird der Rüstringer Heimatbund 125 Jahre alt. Dieses Jubiläum wird am 7. April in den Weserterrassen gefeiert, den Festvortrag soll Professor Dr. Dietmar von Reeken von der Universität Oldenburg halten.
Leichenhalle im Blick
Viel Energie habe der Vorstand in ein Projekt gesteckt, das sich „Haus für die Kunst in der Wesermarsch“ nennt. Sollte die ehemalige Leichenhalle hinter dem alten Nordenhamer Krankenhaus dafür zur Verfügung stehen, so würde „ein großartiges Ensemble mit Archiv, Museum, Museumspark und Kunstsammlung entstehen“, freut sich Mengers, nicht ohne auf die „nicht unerheblichen Kosten“ hinzuweisen.
Der Vorsitzende erinnerte daran, dass 2015 die Wiedereröffnung nach umfangreicher Sanierung des Museums Nordenham gefeiert und in der Moorseer Mühle die Ausstellung über die Sanierung des Müllerhauses eröffnet wurde. Er erwähnte den Schrieverkring, der 193 neue Texte und 190 Lesungen mit 7351 Zuhörern zu verzeichnen hatte ebenso wie die Arbeitsgemeinschaften Fahrten, Radfahrer, Landesgeschichte und Spinndönz sowie die dem Heimatbund angeschlossene Laienspielgruppe De Plattdüütschen.
Einstimmig wählten die 54 anwesenden Mitglieder den Vorstand wieder. Er besteht aus Mengers, seinem Stellvertreter Alexander Schuhr, der Schriftführerin Annegret Martens und dem Kassenführer Andreas Schindler.