TOSSENS /NORDENHAM Sirenen heulen auf, die Türen werden aufgerissen. Hektisch stürzen Beamte zu ihren Einsatzfahrzeugen, um mit quietschenden Reifen zu ihrem Einsatzort zu eilen und die Verbrecher festzunehmen oder einen Unfall aufzuklären.
So oder so ähnlich hatte sich mancher von uns unser Eintreffen bei der Polizei Nordenham vorgestellt. Doch wie im Film geht es im Revier an der Walther-Rathenau-Straße wohl nur selten zu. Stattdessen herrscht friedliche Stille, als wir an diesem Morgen das Revier betreten.
Auf unserem Weg in den zweiten Stock zu Edwin Krüger, den wir über Verkehrsfragen in der Wesermarsch befragen wollen, kommen wir an Büroräumen vorbei, in denen Beamte an ihren Schreibtischen vor Computern sitzen und Akten bearbeiten.
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Das Ganze könnte sich auch im Rathaus oder beim Finanzamt abspielen. Nur die Uniformen verraten, dass wir hier im Polizeikommissariat sind.
Auch der Raum, in dem Edwin Krüger arbeitet, erinnert weniger an das Büro eines Sheriffs. Nur die Fahndungsplakate weisen darauf hin, dass wir uns hier auf einem Kommissariat befinden. Mithilfe seines Computers erläutert uns Edwin Krüger die Unfallzahlen der Statistik und beantwortet unsere Fragen.
Demnach ist im Jahr 2007 die Unfallrate insgesamt gesunken. Die Zahl der Toten bei Verkehrsunfällen in Niedersachsen ging insgesamt auf 634 zurück. Viele davon, nämlich 204, sterben auf Landstraßen durch Unfälle mit Bäumen. Der Anteil der 18- bis 24-Jährigen bei der Gesamttodesrate beträgt 137 Opfer.
Zu den allgemeinen Ursachen für Verkehrsunfälle gehört Unachtsamkeit. Gerade Jugendliche lassen sich leicht durch Mitfahrer ablenken. Aber auch viele Erwachsene telefonieren mit dem Handy am Steuer, übersehen beim Abbiegen Radfahrer oder fahren zu schnell.
Mit zu Unfällen tragen auch viele Radfahrer bei, weil sie sich nicht an die Verkehrsregeln halten. So würden zum Beispiel viele Unfälle mit Radfahrern dadurch verursacht werden, dass diese die Gegenfahrbahn benutzen.
Typische Gefahren entstehen auf ländlichen Straßen dadurch, dass Autofahrer Geschwindigkeit und Fahrverhalten von landwirtschaftlichen Fahrzeugen wie Treckern und Mähdreschern häufig falsch einschätzen. Vor allem beim Einbiegen aus Feldwegen übersehen Autofahrer oft, dass Trecker sehr viel mehr Zeit brauchen, um auf die Straße abzubiegen.
Auch bei der Einfahrt auf den Hof scheren Treckergespanne oft aus oder man sieht ihre Blinker wegen Verschmutzung zu spät. Hier sollte man besonders vorsichtig heranfahren, bremsbereit sein und möglichst nicht überholen.
Eine besondere Gefahrenquelle auf dem Lande sind Straßen, die durch Gülle- oder Mistreste verschmutzt wurden. Wenn dann noch Regen einsetzt, kann die Straße wie bei Glatteis zur Rutschbahn werden. Vor allem für Motorrad- und Rollerfahrer erhöht sich dann besonders das Unfallrisiko.