Lohne Die Profis von Werder Bremen können erstmal durchpusten. Drei Tage hat Trainer Florian Kohfeldt seiner Mannschaft freigegeben. „Jetzt starten wir in die nächste Phase“, sagte der Coach des Fußball-Bundesligisten nach dem zweiten Platz beim Blitz-Turnier in Lohne (Kreis Vechta) am Samstag.
Doch auf Kohfeldt wartet noch eine Menge Arbeit. Die 0:1-Niederlage gegen Zweitliga-Aufsteiger VfL Osnabrück zum Turnier-Auftakt (gespielt wurde 2x30 Minuten pro Partie) im Heinz-Dettmer-Stadion war noch dadurch zu erklären, dass eine B-Elf mit vielen Talenten aus der Reserve auflief. Das glückliche 1:0 gegen einen eigentlich überlegenden Bundesliga-Konkurrenten 1. FC Köln machte allerdings einige Schwächen beim Europa-League-Aspiranten deutlich. Das Siegtor erzielte Joshua Sargent in der 54. Minute.
Die ersatzgeschwächte Abwehrkette war ohne Sebastian Langkamp und Milos Veljkovic sehr fehleranfällig. Dies sah auch Kohfeldt so. „Die Viererkette hat etwas gebraucht, bis sie im Spiel war“, benannte der 36-Jährige einen der Schwachpunkte. Auch die Außenverteidiger machten nicht den besten Eindruck. Nicht ohne Grund suchen die Bremer noch eine Verstärkung, die auf beiden Flügeln zum Einsatz kommen kann. Zuletzt wurde U-21-Vize-Europameister Benjamin Henrichs vom AS Monaco gehandelt. Der Bundesligist kann den Ex-Leverkusener allerdings aufgrund der hohen Ablöse (Monaco fordert bis zu 35 Millionen) nur ausleihen.
Immerhin zeigten die Bremer in einem hitzigen Match gegen Köln, in dem einige Karten verteilt wurden, dass sie sich wehren können. „Da ging es richtig zur Sache“, erklärte Kohfeldt: „Das war ein Test auf hohem Niveau. Das war schön. Genau so, wie wir es wollten.“ Am Ende wurde auch die Defensive um den designierten neuen Kapitän Niklas Moisander sicherer. „Dann hat man gesehen, was die Vier dahinten für eine Stabilität mitbringen“, lobte der Bremer Coach.
Seiner jungen Mannschaft, die gegen Zweitliga-Aufsteiger Osnabrück durch ein Tor von Kevin Friesenbichler (19.) verloren hatte, wollte Kohfeldt derweil keinen Vorwurf machen: „Wir haben so nie zusammen trainiert oder gespielt. Der Wille und der Einsatz war da, sie haben sich ordentlich gewehrt.“
Nach den drei freien Tagen werden die Bremer noch zwei Tage an der Weser trainieren, ehe es ins zweite Trainingslager nach Grassau an den Chiemsee geht. Bis zum 2. August wird der vierfache deutsche Meister am Feinschliff für die neue Saison arbeiten. Dann ist auch U-21-Nationalspieler Maximilian Eggestein nach seinem Urlaub wieder dabei. „Es geht um die letzten Details, da brauchen wir wieder Frische bei allen“, erklärte Kohfeldt die Trainingspause. Es stehe nun ein Block an, in dem das Programm für jeden Profi stark individualisiert werde.