Bremen Florian Kohfeldt wird zwangsweise zum Tüftler. „Es macht mir unheimlich Spaß, daran zu arbeiten, Lösungen zu finden“, sagte der 36-Jährige vor dem Bundesliga-Spiel an diesem Samstag (15.30 Uhr) bei Aufsteiger Union Berlin: „Ich bin total überzeugt von den Spielern, die da sind.“ Dabei hätte der Trainer von Werder Bremen allen Grund, die Personalmisere in seinem Fußballteam zu beklagen.
Allzu viele Profis hat Kohfeldt nämlich nicht mehr im Kader. Nach der Verletzung von Kapitän Niklas Moisander fehlt der fünfte potenzielle Startelf-Kandidat für die Abwehr. Am Freitag gab der Verein auch noch den Ausfall von U-21-Nationalspieler Maximilian Eggestein bekannt.
„Maxi musste das Training gestern leider abbrechen. Bei einem Zweikampf ist er weggerutscht, seitdem hat er Rückenprobleme, die leider einen Einsatz unmöglich machen“, sagte Kohfeldt. Insgesamt sind durch Verletzungen mittlerweile zehn Akteure nicht einsatzbereit. „Es ist verhext“, sagte der Trainer.
Vier Spieler für die Viererkette bekommt Kohfeldt nur noch mit Hilfe von Christian Groß zusammen, der eigentlich in Werders U-23-Mannschaft spielt. Wahrscheinlicher ist am Samstag eine Dreierkette mit Marco Friedl, Michael Lang und Theodor Gebre Selassie. Dieses Trio kann sich der tüftelnde Bremer Coach „sehr gut vorstellen“. Auch Nuri Sahin wäre eine Option.
Auf Nummer sicher gehen die Bremer bei Milot Rashica. Der Kosovare hätte nach seiner Adduktorenverletzung unter Umständen in der Hauptstadt auflaufen können. Doch Werder will kein Risiko eingehen. Für das nächste Heimspiel gegen RB Leipzig ist er aber fest eingeplant.
Bis dahin will der Trainer nicht weiter „jammern“. Er kündigte für die Partie in Berlin eine „starke Mannschaft“ an und dachte vielleicht auch an ein Debüt von Last-Minute-Zugang Leonardo Bittencourt. Der Angriff bereitet Kohfeldt wenig Kopfzerbrechen. An der Hintermannschaft muss der Coach wohl bis zum Anpfiff weiter tüfteln.