Vechta Am 19. Oktober 1945 wurde in Vechta der erste Kreistag in Deutschland gebildet. Auf den Tag genau nach 70 Jahren blickte der Landkreis Vechta am Montag mit einem Festakt auf eine erfolgreiche Geschichte zurück. Landrat Herbert Winkel begrüßte dazu zahlreiche Gäste, darunter Ehrenlandrat Clemens-August Krapp, der ehemaligen Oberkreisdirektor Jan Bernd Eisenbart sowie viele frühere Kreistagsabgeordnete.
Der stellvertretende Landrat Friedhelm Biestmann zeigte die demokratische und wirtschaftliche Erfolgsgeschichte an vielen Beispielen auf. Er erinnerte aber auch an Ereignisse wie die Gebietsreform und die geplante Schließung der Universität Vechta. Heute sei der Landkreis mit 136 000 Einwohnern eine der erfolgreichsten Landkreise Deutschlands.
Deutschlands bekanntester Historiker Guido Knopp faszinierte die Festteilnehmer mit einem historischen und überaus unterhaltsamen Rückblick auf 70 Jahre deutscher Geschichte. Die Wiedervereinigung bildete dabei einen Schwerpunkt seines Festvortrages. Knopp bezeichnet sie als „ Wunder“ in der deutschen Geschichte.
Unter der Moderation von Giorgio Tzimurtas diskutierten Winkel, Krapp und die früheren Fraktionsvorsitzenden Johannes Klostermann (FDP) und Paul-Heinz Wesjohann (CDU) über die Politik und die Arbeit der Kreisverwaltung in den vergangenen Jahrzehnten. Einig waren sich die Diskutanten, dass der Erfolg des Landkreises auch auf die christliche und sparsame Mentalität der Bürger und Bürgerinnen Südoldenburgs zurückzuführen ist.
Angesprochen wurde auch die derzeitige Flüchtlingssituation. Dabei wurde eine Verbesserung der Steuerung der Flüchtlingsströme angemahnt. Dem Festakt schloss sich ein Empfang im Foyer des Kreishauses an.