WHISTLER Der Traum vom zweiten Olympiasieg hat sich für Magdalena Neuner nicht erfüllt, und auch die anderen so erfolgsverwöhnten deutschen Skijägerinnen laufen den Medaillen in Whistler weiter hinterher. Nicht anders ergeht es den Männern, die über die 20-Kilometer-Strecke leer ausgingen.
Nach Silber im Sprint und dem Gold in der Verfolgung kam Neuner über 15 Kilometer auf Platz zehn. Auch die übrigen Deutschen verpassten die Podestplätze beim Sieg der Norwegerin Tora Berger, die das erste Gold für die norwegischen Biathlonfrauen überhaupt holte. Silber ging an die Kasachin Jelena Chrustalewa, Bronze holte sich die Weißrussin Darja Domratschewa. Kati Wilhelm kam als beste Deutsche auf Rang vier, Andrea Henkel wurde Sechste, Martina Beck kam auf Rang 29. Es war das erste Mal in der Olympia-Geschichte, dass die deutschen Frauen über diese Distanz ohne Medaille blieben.
Es ist ein gutes Teamergebnis, aber die Medaille fehlt, sagte Frauen-Bundestrainer Uwe Müssiggang. Die hätten wir gerne gehabt. Lena hat am Anfang etwas zu viel gewollt, sagte er und ergänzte: Die Leistung am Schießstand war nicht gut.
Neuner ging voller Selbstvertrauen auf die Strecke. Im ersten Liegend-Schießen leistete sie sich gleich einen Patzer. Das hätte nicht sein müssen, meinte Müssiggang.
Wilhelm blieb zunächst fehlerfrei. Die dreifache Olympiasiegerin machte einen hervorragenden Eindruck, patzte beim zweiten Liegend-Schießen aber beim letzten Versuch. Der verdammte letzte Schuss, haderte Müssiggang nach dem Patzer des Rotkäppchens. Wilhelm bleibt bei ihren wohl letzten Winterspielen damit weiter ohne Medaille, hat im Massenstart und in der Staffel aber noch zwei Versuche, ihre großartige Karriere mit Edelmetall zu krönen.
Bei den Männern ging der Sieg an den Norweger Emil Hegle Svendsen ab, der im Sprint bereits die Silbermedaille gewonnen hatte. Hinter ihm holten sich sein Landsmann Ole Einar Björndalen und Sergej Nowikow (Weißrussland) gemeinsam die Silbermedaille, da sie zeitgleich ins Ziel kamen.
Die deutschen Starter blieben hinter den Erwartungen zurück. Michael Greis (2 Schießfehler) kam als Bester auf Platz zehn, Andreas Birnbacher auf Position zwölf. Alexander Wolf und Christoph Stephan kamen nicht unter die besten 20 Starter.
Leer ging auch Anni Friesinger-Postma bei ihrem ersten Olympiaauftritt in Vancouver aus. Die Eisschnellläuferin kam über 1000 Meter nur auf den 14. Platz. Die Goldmedaille ging hier an die Kanadierin Christine Nesbit.