Oldenburg Es scheint fast so, als hätten sich die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg etwas von den Erstliga-Fußballern von Werder Bremen abgeguckt. Eine personelle Hiobsbotschaft reiht sich an die nächste – wurde sie bei den Bremern von Niclas Füllkrug (Kreuzbandriss) gekrönt, ist es bei den Oldenburgerinnen nun Carina Aselmeyer, die der Misere ihren traurigen Höhepunkt gibt.
„Syndesmoseriss im Fuß“ ist die bittere Diagnose, die der VfL nach einer MRT-Untersuchung bei der Kreisläuferin am Montag bekanntgab. „Wir warten auf einen OP-Termin und müssen mit einer Pause von drei Monaten rechnen“, erklärt VfL-Geschäftsführer Peter Görgen und fügt genervt an: „Jetzt reicht es so langsam!“
Aselmeyer, die erst im Sommer vom Schweizer Triple-Sieger Spono Eagles Nottwil an die Hunte gewechselt war, gehörte in den ersten Saisonspielen zur Start-Sieben und stabilisierte die Abwehr am Kreis. Neben der 27-Jährigen fallen derzeit noch fünf weitere Spielerinnen aus.
Am längsten fehlt den VfL-Frauen noch Laura Kannegießer (20), die sich im April einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und erst 2020 wieder richtig fit ist. Lisa-Marie Fragge (19), ebenfalls am Kreis zuhause, plagt sich seit Monaten mit Hüftproblemen herum und soll in den nächsten Tagen erneut untersucht werden. Rückraumspielerin Kathrin Pichlmeier (23, Sehnenverletzung am Daumen) ist weitere zwei Wochen krankgeschrieben, Malene Staal (28, Schulterverletzung) nur bedingt einsetzbar. Auch Marie Steffen (18) fehlte zuletzt, könnte aber beim nächsten Ligaspiel beim Buxtehuder SV (9. Oktober, 19.30 Uhr) wieder dabei sein. Ein Einsatz im Pokalspielspiel bei Zweitligist TSV Nord Harrislee an diesem Sonntag (15 Uhr) könnte noch zu früh kommen.
„Auch der Trainingsbetrieb leidet darunter. Hier stehen teilweise nur sechs Spielerinnen zur Verfügung“, kommentiert Görgen, der sowohl die Mannschaft als auch das Trainerteam um Chefcoach Niels Bötel lobt. Durch den 31:25-Sieg in Neckarsulm zuletzt – der erste Erfolg am dritten Spieltag – habe man Bonuspunkte gesammelt. „Die Mannschaft hat sich als echtes Team präsentiert, ganz anders als in der Vorsaison“, sagt Görgen und erinnert sich an eine Elf-Tore-Klatsche bei der Sport-Union.
Ohnehin sei er sehr zufrieden damit, wie die zumeist sehr jungen Spielerinnen sowohl aus der Zweiten als auch aus der A-Jugend immer wieder aushelfen. „Ganz große Klasse“, meint der Geschäftsführer, weiß aber auch: „Das Gelbe vom Ei ist das alles auf Dauer nicht. Eine Weiterentwicklung der Spielerinnen und des Teams ist unter den Voraussetzungen schwierig.“
Zwei, die fit sind und nun zum VfL zurückkehren, sind Jenny Behrend und Kristina Logvin. Behrend gewann am Sonntagabend mit der deutschen Nationalmannschaft 34:15 (14:8) im Kosovo und damit auch das zweite Spiel der EM-Qualifaktion. Sie steuerte zwei Tore zum Sieg bei. Logvin verlor mit Österreich nach der Niederlage gegen die Niederlande (24:32) auch gegen Spanien (22:28).