Bremen Florian Kohfeldt kennt das Gefühl gar nicht, früher als im Viertelfinale des DFB-Pokals aus dem Wettbewerb auszuscheiden. Seitdem er das Amt des Cheftrainers bei Werder Bremen während der Saison 2017/18 übernommen hat, erreichte seine Mannschaft stets mindestens die Runde der letzten Acht – und diese Serie hielt auch am Dienstagabend gegen Greuther Fürth an. Durch einen 2:0 (1:0)-Erfolg gegen den Tabellenvierten der 2. Liga sammelten die Fußballer von der Weser nicht nur weiteres Selbstvertrauen für die Bundesliga. Für den Viertelfinaleinzug gab es zudem eine Pokalprämie von einer Million Euro, die der Club durch die hohen Verluste aufgrund der Coronavirus-Pandemie nur zu gut gebrauchen kann. Kevin Möhwald (12. Minute) und der kurz zuvor eingewechselte Felix Agu (73.) erzielten die Treffer.
Im Vergleich zum eine Halbzeit lang schwachen, eine Halbzeit lang starken Auftritt gegen Schalke 04 (1:1) veränderte Kohfeldt sein Team auf vier Positionen. Kapitän Niklas Moisander und Ludwig Augustinsson ersetzten in der Abwehrkette den zuletzt leicht angeschlagenen Ömer Toprak sowie Agu. Im Mittelfeld lief Möhwald anstelle von Jean-Manuel Mbom auf, in der Offensive rückte indes Milot Rashica für Leonardo Bittencourt in die Startformation.
Werder zeigte von Beginn an, wer die klassenhöhere Mannschaft ist. Nach einem kurzen Abtasten waren die Gastgeber spielbestimmend – und gingen mit der ersten Chance in Führung. Nach einer Augus-tinsson-Ecke setzte sich Milos Veljkovic durch, seinen Kopfball ließ der Fürther Torwart Sascha Burchert abprallen und Möhwald, der bereits gegen die Schalker zum Ausgleich getroffen hatte, staubte zum 1:0 ab. Jetzt setzte Werder konsequent nach, hätte durch Joshua Sargent (16.) und Augustinsson (19.) die Führung frühzeitig ausbauen müssen. Die Mittelfranken wirkten beeindruckt, kamen überhaupt nicht gefährlich vor das Bremer Tor und konnten glücklich sein, nur mit einem Tor zur Pause zurückzuliegen.
Kurz nach dem Wechsel hatte Augustinsson Werders nächste gute Gelegenheit, der Kopfball des Schweden war aber zu unplatziert (50.). Dann hatte Fürth einen Hochkaräter, als Sebastian Ernst ein Zuspiel aus wenigen Metern neben das Tor setzte (60.). Im Gegenangriff tauchte erneut Sargent vor dem Gäste-Tor auf, blieb jedoch glücklos. Dafür bereitete der US-Amerikaner die Entscheidung vor, als er mit einem Querpass Agu fand, der den Ball mit dem Oberschenkel über die Linie drückte.
Weiter geht es für Werder mit einem ganz wichtigen Spiel in der Liga. An diesem Sonntag (18 Uhr) gastieren die Bremer beim Aufsteiger Arminia Bielefeld, der nach 19 Partien fünf Zähler weniger als Werder auf dem Konto hat und auf dem Relegationsplatz 16 steht.