Schwere Ein- und Durchschlafstörungen seien ein Problem, von dem vier Prozent der Menschen in Deutschland chronisch und in geringerer Ausprägung rund 20 Prozent gelegentlich betroffen seien. Darauf wies Dr. Stefan Cohrs, Facharzt für Psychiatrie und Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Göttingen beim 27. Gesundheitsforum hin.
Von einer Insomnie, einer Schlafstörung mit Krankheitswert, könne man sprechen, wenn dieses Problem über einen Zeitraum von mehreren Wochen und mindestens dreimal wöchentlich auftrete und mit einer deutlichen Beeinträchtigung der Tagesbefindlichkeit einher geht.
Häufigste Ursachen seien psychiatrische Störungen. Den Anstoß lieferten häufig belastende Ereignisse im Leben. Die Folge sei ein erhöhtes Erregungsniveau, das Schlafstörungen zur Folge habe.
Grundlage einer Therapie bei solch einer Insomnie solle laut des Facharztes eine genaue Klärung der Ursachen der Ein- und Durchschlafschwierigkeiten sein. Ein Gesamtbehandlungskonzept sollte die auslösenden Faktoren behandeln. Medikamente sollten als Unterstützung möglichst nur temporär eingesetzt werden.
Grundsätzlich riet Cohrs dazu, die gesamte Bettzeit in die Nacht zu verlegen, möglichst immer zur gleichen Zeit aufzustehen und auf eine Uhr neben dem Bett zu verzichten. Bei Alkohol, Koffein, schweren Mahlzeiten und Sport solle man am Abend Vorsicht walten lassen.