Es ist eine historische Stunde, noch bevor das erste Wort gesprochen ist. Dass die Staatsoberhäupter Deutschlands und Israels gemeinsam an der Gedenkstunde des Bundestags für die Millionen Opfer des Nationalsozialismus teilnehmen und reden, das hat es noch nicht gegeben. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble begrüßt den israelischen Präsidenten Reuven Rivlin. „Es gibt kein heilsames Schweigen über Auschwitz“, sagt Schäuble.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fordert, die Erinnerung an die Verbrechen zu bewahren. Heute zeigten sich die überwunden geglaubten bösen Geister von früher in neuem Gewand. Rivlin greift seine Gedanken auf und warnt vor einem „chronischen Antisemitismus“ in der Welt. Er mahnt eine führende Rolle Deutschlands im Kampf dagegen an. „Wir dürfen nicht aufgeben. Wir dürfen nicht nachlassen. Deutschland darf hier nicht versagen.“