Paris Notre-Dame bleibt dunkel: Zum ersten Mal seit weit über 200 Jahren wird es an Weihnachten keine Messe in der Pariser Kathe-drale geben, die vor gut acht Monaten von einem Brand schwer verwüstet wurde. Gläubige können die Messen in der Kirche Saint-Germain l’Auxerrois beim Louvre-Museum oder in Saint-Sulpice in der Nähe des Luxemburg-Parks besuchen, teilte die Pariser Diözese mit.
Seit 1803 habe es immer eine Weihnachtsmesse in Notre-Dame gegeben, heißt es – auch während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Im Jahr 1803 war Napoleon Bonaparte in Frankreich noch Erster Konsul, 1804 stieg er zum Kaiser auf. Die Krönung fand in Notre-Dame statt, die Kathe-drale war damals nach den Zerstörungen der Französischen Revolution in einem sehr schlechten baulichen Zustand.
Notre-Dame auf der Île de la Cité im Herzen von Paris war am 15. April in Flammen aufgegangen – die Katastrophe führte weltweit zu Bestürzung. Das über 850 Jahre alte gotische Bauwerk soll nach dem Willen von Staatschef Emmanuel Macron bis 2024 wiederaufgebaut werden.
Wie die Tageszeitung „Le Parisien“ berichtete, sind die Arbeiten zur Sicherung des einsturzgefährdeten Wahrzeichens noch nicht abgeschlossen. Außerdem müsse das Bauwerk gereinigt werden, sagte die Sprecherin. In der Dachkonstruktion und der Turmabdeckung der Kathedrale war tonnenweise Blei verbaut. Es war im Feuer geschmolzen und verschmutzte die Umgebung.
Der Pariser Erzbischof Michel Aupetit sagte „Le Parisien“, Notre-Dame sei ein Touristenmagnet mit 14 Millionen Besuchern im Jahr gewesen: „Das sind noch mehr als der Louvre hat.“