Erfurt /Bad Zwischenahn Singapur hat die beste Koch-Nationalmannschaft der Welt. Das Team gewann am Mittwoch die Olympiade der Köche in Erfurt, an der sich mehr als 2000 Kochprofis aus 59 Ländern beteiligten. Die Plätze zwei und drei belegten Köche aus Finnland und der Schweiz. Das deutsche Auswahlteam, das Titelambitionen hatte, kam auf Rang sieben. 2012 hatte es noch den dritten Platz hinter Schweden und Norwegen belegt. Die Deutschen hatten im Wettbewerb ein herbstliches Drei-Gänge-Menü mit in Heuasche gegartem Heilbutt und Lammhüfte aufgetischt. Die Olympiade der Köche wird alle vier Jahre veranstaltet und gilt als größter internationaler Kochwettbewerb.
„Für unsere Mannschaft ist das Ergebnis schon ein bisschen enttäuschend. Wir hatten gehofft, einen der ersten drei Plätze zu belegen“, sagte Jennifer Zimmermann, Sprecherin des Verbands der Köche am Mittwoch gegenüber dieser Zeitung.
Im März hatte die Nationalmannschaft der Köche im „Klosterhof Aue“ in Bad Zwischenahn (Ammerland) ihr Trainingslager aufgeschlagen und für den Ernstfall geübt. Damals stand das Köche-Team vor der Aufgabe, dort innerhalb von sechs Stunden ein Drei-Gänge-Menü für 110 Gäste zu zaubern. Ähnlich war es in Erfurt: Sechs Stunden lang kochten sie dann in einer gläsernen Küche vor Publikum für 100 Personen. „Der erste Bissen vom ersten Teller muss genauso schmecken wie der letzte vom letzten“, erläutert Trainer Matthias Kleber aus Neuruppin (Hotel „Resort Mark Brandenburg“).
Monatelang trainierte die Mannschaft, zu der neun Männer und eine Frau im Alter zwischen 25 bis 44 Jahren gehören, regelmäßig. „Alles muss in Fleisch und Blut übergehen“, betonte Mannschaftskapitän Tobias Laabs. „Am Herd stehen aber keine Anfänger, sondern Profis, die auf Sterne-Niveau kochen“, weiß der Koch, der derzeit Lebensmitteltechnologie studiert. Laabs gab immer wieder Kommandos an die Kollegen. Kein Wunder, der Mann war bis vor Kurzem Privatkoch eines Drei-Sterne-Generals der Bundeswehr.