Berlin Ein Viertel aller jungen Menschen in Deutschland ist von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht – das Risiko ist deutlich höher als bei Älteren. In der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen waren im Jahr 2016 24,5 Prozent von Armut betroffen oder bedroht – insgesamt rund 3,4 Millionen Menschen. Bei den jungen Erwachsenen in der Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren waren es 23,8 Prozent, bei den 24- bis 29-Jährigen sogar 26,6 Prozent.
In der Gesamtbevölkerung lag die Quote derjenigen, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht waren, bei 19,7 Prozent. Das geht aus Daten des Europäischen Statistikamtes (Eurostat) hervor, die die Linken-Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann abgefragt hat.
Als armutsbedroht gelten laut Eurostat-Definition Bürger mit weniger als 60 Prozent des nationalen Durchschnittseinkommens. Für Ein-Personen-Haushalte lag die Armutsschwelle 2016 bei 969 Euro monatlich.
Entscheidend für das Armutsrisiko ist, ob junge Menschen noch im Haushalt ihrer Eltern leben oder nicht. So waren im 53,2 Prozent der 16- bis 24-Jährigen arm, die im eigenen Haushalt wohnten, aber nur 17,4 Prozent derjenigen, die bei den Eltern lebten.