Berlin Die Stadt Oldenburg hat eine neue Grünkohlkönigin. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey übernahm das Zepter vom Bundesvorsitzenden der Grünen, Robert Habeck, dessen Amtszeit zu Ende ging. Beim „Ollnborger Gröönkohl-Äten“ am Montagabend in Berlin erhielt die SPD-Politikerin in Anwesenheit von Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, Bundesjustizministerin Christine Lambrecht, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Moderator Yared Dibaba die „Oldenburger Palme“.
Für Franziska Giffey war der Abend in der Landesvertretung von Niedersachsen in der Bundeshauptstadt ein Heimspiel – in doppelter Hinsicht: Erstens ist Berlin die politische Heimat der Bundesfamilienministerin. Und mit ihrer langjährigen kommunalpolitischen Erfahrung erwies sich die 41-Jährige als geeignete Kandidatin für die Traditionsveranstaltung einer Kommune.
Rund 280 Vertreterinnen und Vertreter aus dem gesellschaftlichen Leben der Stadt und darüber hinaus waren zu der 63. Auflage des „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ nach Berlin gekommen. Mit stimmungsvollen Reden und viel Zeit für Gespräche verging der Abend wie im Flug.
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Der scheidende Kohlkönig Robert Habeck von den Grünen, der das Amt von David McAllister (CDU) übernommen hatte, gab die Amtskette an seine Nachfolgerin von der SPD weiter. Damit bewahrheitete sich eine Erfahrung aus der Vergangenheit: Das Amt steht Vertreterinnen und Vertretern aller politischen Couleur gleichermaßen offen.
Die steile politische Karriere von Franziska Giffey hatte 2010 als Bezirksstadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport von Berlin-Neukölln begonnen. 2015 wurde sie Bürgermeisterin in Neukölln. Aus diesem Amt schaffte sie nur drei Jahre später den Sprung in die Bundesregierung. Im gleichen Jahr zog die neue Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in den SPD-Bundesvorstand ein. Mit der Amtsübernahme am Montagabend schmückt ein weiteres hohes Amt die Karriereleiter.
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Hervorragend meisterten die Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schulen III aus Oldenburg den Tischservice: Rund 200 Kilogramm Grünkohl, 60 Kilogramm Fleischpinkel, 95 Kilogramm Kasseler-Kotelett ohne Knochen, 50 Kilogramm Kochmettwurst und 38 Kilogramm geräucherter Speck wanderten appetitlich angerichtet auf die Tische.
In diesem Jahr fehlte der Kolumnist und Satiriker Dietmar Wischmeyer alias Günther der Treckerfahrer, der wegen einer Tournee verhindert war. Moderator Yared Dibaba, der nicht zum ersten Mal beim Kohläten in Berlin auf der Bühne stand, vertrat ihn. Ministerpräsident Stephan Weil, Christian Friege (Cewe), Ulrich Knemeyer (Öffentliche), Hilger Koenig (OLB), Wolfgang Mücher (EWE), Jürgen Rauber (LzO) und Günther Tallner (NordLB) bildeten das hochkarätig besetze Kurfürsten-Kollegium, das die Kohlmajestät traditionell wählt.
Das „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ entstand 1956 als Beziehungspflege zwischen der Region Oldenburg und der überregionalen Politik. Die ehemaligen Kanzler Helmut Kohl, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder zählen ebenso zu den Amtsinhabern wie die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Video: Die neue Grünkohlkönigin ist eingetroffen