Oldenburg Mit dem Ökonom Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Werner Sinn als Festredner haben am Donnerstagabend die Universität Oldenburg und die Universitätsgesellschaft Oldenburg (UGO) in einer gemeinsamen Veranstaltung das Akademische Jahr eröffnet. Sinn widmete sich in seinem 50-minütigen Vortrag vor rund 800 Gästen der Frage: „Die Entwicklung der Weltwirtschaft: Trump, Brexit, Eurokrise. Was wird aus Deutschland?“ „Die Zeiten sind wieder unruhig. Politische Weichenstellungen, die wir nicht in der Hand haben, bedrohen das ökonomische Gleichgewicht Europas“, betonte Sinn in seinem Vortrag. Europa müsse nun zusammenhalten, um seine Wirtschaft endlich wieder flott zu kriegen. Dies könne nicht durch Wunschdenken geschehen, sondern nur durch eine Politik, die sich den ökonomischen Realitäten stelle, so der Ökonom.
Nach den heftigen Protesten im Vorfeld des Besuches von Sinn blieb es vor und bei der Veranstaltung am Donnerstagabend vor dem Hörsaalzentrum der Universität Oldenburg ruhig. Rund ein Dutzend Demonstranten protestierte friedlich vor dem Hörsaalzentrum und verteilte Flugblätter mit einer öffentlichen Erklärung, in der sie der Universitätsleitung vorwerfen, einen Wissenschaftler eingeladen zu haben, dessen Positionen im Widerspruch zu den Prinzipien Carl von Ossietzkys stünden. Sinns Positionen, so heißt es in der Erklärung, bedeuteten mehr ökologisch schädlichen Ressourcenverbrauch, soziale Ausgrenzung und mehr soziale Ungerechtigkeit.
„Es brummt an der Universität“, verkündete Uni-Präsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper in seiner Begrüßungsrede angesichts von mittlerweile 101 Studiengängen und rund 16.000 Studenten. Piper verwies zugleich auf die jüngsten Erfolge der Hochschule etwa in den Bereichen innovative Hochschule und bei den Hörforschern (Exzellenzcluster „Hören für Alle“). Der Vorsitzende der Universitätsgesellschaft, Prof. Dr. Werner Brinker, unterstrich in seiner Rede die Bedeutung von wissenschaftlichen Diskursen.
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Gleich zweimal vergab die UGO in diesem Jahr den mit 5000 Euro dotierten „Preis für exzellente Forschung“: an die Physikerin Dr. Antonietta De Sio und an die Biologin Dr. Maren Striebel. Die Kulturwissenschaftlerin Dr. Stefanie Mallon erhielt den mit 2000 Euro dotierten „Preis für herausragende Promotion“.
Universitätspräsident Piper ehrte den langjährigen Präsidenten der Universität Groningen, Prof. Dr. Sibrand Poppema, mit der Universitätsmedaille. In seiner Laudatio würdigte er die Verdienste Poppemas, der als Dekan der dortigen Medizinischen Fakultät und von 2008 bis 2018 als Präsident der Universität Groningen den gemeinsamen europäischen Studiengang Humanmedizin maßgeblich vorangetrieben habe.