Oldenburg Wenn nach dunklem Wintermoll endlich wieder frische Töne zu hören sind in Oldenburg und das Leben in den Spielstätten erwacht, dann ist der Alluvium Jazzfrühling ausgebrochen. Da passt es gut, für die Festival-Zeit zwischen 26. und 29. April jemanden als Top-Act zu holen, der mit und dank seiner Musik gerade wohl den dritten oder vierten Frühling erlebt: Ack van Rooyen.
Der mittlerweile 87-jährige Trompeter, Flügelhornist und Komponist verfügt über eine ebenso langjährige wie breitgefächerte Erfahrung als Live-Instrumentalist und Studiomusiker. Schon als junger Mann hat er sein Studium am Haager Musikkonservatorium mit „cum laude“ abgeschlossen, ohne Umschweife folgte eine Verpflichtung beim Symphonieorchester von Arnhem.
Währenddessen wuchs sein Interesse an Jazz und Improvisation. Von einer USA-Reise kehrte Ack gemeinsam mit Bruder Jerry van Rooyen und dem Pianisten Rob Pronk zurück, voller Ehrgeiz, die neuen Klänge von der „52nd Street” in New York nach Holland zu importieren.
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Später spielte Ack van Rooyen mit fast allen zusammen, die im Jazz klangvolle Namen tragen: Lee Konitz, Kenny Clarke, Lucky Thompson, Friedrich Gulda, Eberhard Weber, Jasper van t’ Hof, Fritz Pauer und so weiter. Zuhause in den Niederlanden war als Studiomusiker bei Radio Hilversum angestellt.
In Deutschland gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Big Band des Senders Freies Berlin (SFB) und des SDR Orchesters. van Rooyen tourte mit dem Bert Kaempfert Orchester, mit Wolfgang Dauner und Albert Mangelsdorff und gehört dem United Jazz & Rock Ensemble sowie Peter Herbolzheimer´s Rhythm Combination & Brass an. Viel mehr geht kaum auf diesem Kontinent.
Während sich Ack van Rooyen am Mittwoch, 26. April, ab 20 Uhr auf der Bühne des Kulturzentrums PFL mit seiner Trompete beschäftigen darf, trifft er sich am Folgetag mit Oliver Herbolzheimer zum lockeren Gespräch beim Clubabend im Wilhelm 13.
Am 28. April ist Sängerin Sietske Roscam Abbing mit ihrer Band im Wilhelm 13 zu Gast. Ihre Musik lässt sich dem modernen Jazz zuordnen. Die Arrangements basieren auf der Darstellung von Szenen, beinhalten aber auch viele Freiräume, die der Band Möglichkeit geben, Stücke immer wieder neu zu gestalten.
Den Abschluss im Wilhelm 13 bilden am 29. April die Forsonics. Chris Fischer (Trompete, Flügelhorn), Carsten Stüwe (Orgel, Keyboards), Bert Fastenrath (Gitarre) und Andy Gillmann (Schlagzeug) gelingt es mit Klang, Tönen und Improvisationen etwas sehr Persönliches anzustoßen, ohne dabei aufdringlich zu werden. Stille, innige Momente treffen auf explosive Arrangements und kammermusikalische Raffinesse. Forsonics gelten als die Lyriker unter den deutschen Jazzern.->