Oldenburg Er war ein ebenso häufiger, wie gerngesehener Gast auf dem Oldenburger Filmfest: Der US-Schauspieler Seymour Cassel. Er, der an der Seite von Robert Redford spielte, für einen Oscar nominiert war und seinen Figuren in unzähligen Filmen leben einhauchte, ist nun in Los Angeles verstorben. „Kaum ein Schauspieler“, heißt es über den Mimen auf der Seite des Oldenburger Filmfestes, „steht mehr für die Leidenschaft und Liebe für das unabhängige Filmemachen als der amerikanische Darsteller Seymour Cassel“. Kein Wunder also, dass seit 2012 ein Preis verliehen wird, der seinen Namen trägt: Seymour Cassel Award. Im ersten Jahr wurde der Schauspieler Tom Schilling für seine Leistung in „Oh Boy“ mit der Auszeichnung geehrt. Doch die Verbundenheit mit dem Filmfest geht tiefer: Bereits 1996, im ersten Trailer, der seinerzeit für das Filmfest warb, war Cassel an der Seite von Richy Müller und Peter Lohmeyer zu sehen.
Die kurzen Werbefilmchen haben Kultstatus erreicht, so wie ihr prominenter Darsteller. Gage hat es damals im Übrigen keine gegeben. „In den Trailern spielen Leute mit, die unser Festival mögen“, sagte Filmfest-Chef Torsten Neumann dereinst.
Die beiden Männer verbindet allerdings mehr als eine rein professionelle Beziehung. In bewegenden Worten nimmt Neumann auf seiner Facebook-Seite im Internet von Cassel Abschied. Er habe, so schreibt Neumann die vergangenen Tage an der Seite von Seymour Cassel verbracht, der ihm ein „innig geliebter Freund“ geworden sei. Ein Freund, der seit 2008 einen eigenen Stern in der Stadt besitzt: Auf dem „Walk of Fame“ wurde der US-Schauspieler verewigt.
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Im Jahr 2012 hat ihn der damalige Oberbürgermeister Gerd Schwandner mit dem Großen Stadtsiegel der Stadt Oldenburg ausgezeichnet. Zur Begründung hieß es: „Der amerikanische Schauspieler (...) hat sich durch unermüdliche Lobbyarbeit insbesondere in den Vereinigten Staaten von Amerika, hier in erster Linie in Hollywood, sowie durch häufige eigene Präsenz große Verdienste um die Reputation und die öffentliche Wahrnehmung des Filmfests Oldenburg und damit auch der Stadt Oldenburg erworben.“
Das weiß auch der jetzige Oberbürgermeister Jürgen Krogmann: „Mit Seymour Cassel verliert das Filmfest einen ganz wichtigen Botschafter, Brückenbauer und herausragenden Vertreter des unabhängigen Kinos. Ihm hat das Oldenburger Publikum viele außergewöhnliche Film-Momente zu verdanken.“
Er habe, so lobt Krogmann, sich in großem Maße um die überregionale Wahrnehmung des Filmfests und der Stadt Oldenburg verdient gemacht und zu Oldenburgs Positionierung in der deutschen und internationalen Kultur- und Filmlandschaft beigetragen.