Oldenburg „Vom Bauen und von groben und feinen Konzepten – Das Stadtmuseum erneuert sich“, so hieß das Thema, zu dem der Verein Freunde und Förderer des Stadtmuseums eingeladen hatte. Man hatte festgestellt, dass der im Januar prämierte Entwurf für den Neubau viel Kritik ausgelöst hat. Interessanterweise kam beim Vortrag der Architekten Jürgen Keil und Dennes Janßen kaum Kritik an dem vierstöckigen Neubau auf. Die Museumsvillen waren für die Besucher anscheinend viel wichtiger.
Hier und da war ein bisschen Grummeln zu vernehmen, aber hörbare Kritik wurde an diesem Abend nicht laut. Dr. Nicole Deufel, Leiterin der Museen, Sammlungen und der Kunsthäuser in Oldenburg, hatte sich für die Wiederbelebung der Franckschen-, der Ballinschen- und der Jürgenschen-Villa eingesetzt. Der Zugang zu den Villen sei über den Museumsgarten geplant. „Wir sind noch sehr am Anfang, vieles wird sich in den Entscheidungsprozessen ergeben“, so Deufel. Die Wege zu den Villen zu überdachen, hält sie zwar für sehr sinnvoll, kann sie aber noch nicht versprechen. Toiletten hält sie in den Villen für wichtig. Es entstehe ein Ensemble von Neubau und klassizistischen Gebäuden. Die Villen würden im neuen Konzept an Bedeutung gewinnen. Sie seien „authentische Gebäude, die es wohl sonst so nirgends gibt“, so Deufel.
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Die Architekten erläuterten den Entwurf des Museums, dessen Form und Inhalt in den vergangenen Wochen verfeinert wurden. Eine Verzahnung mit dem Stadtbild sei wichtig, so Keil. „Das Museum wird sich der Stadt öffnen“, meinte der Architekt. Der Hüppesaal bleibe erhalten, kündigte Keil an. Allerdings werde die dortige Rampe wegfallen. Denn der Villenzugang führe künftig nicht mehr durch den Saal, sondern durch den Museumsgarten. Der Museumseingang in der langen Glasfassade liegt nicht direkt an der Straße, sondern seitlich. Beleuchtungskörper im Boden sollen den Eingangsbereich hervorheben. Auch werden Bäume gepflanzt, die abends beleuchtet werden. Es gibt nicht viele Fenster in dem neuen Museum; ein großes weist Richtung Stadt. „Wir brauchen Platz an den Wänden, um Bilder aufzuhängen“, begründet Janßen den sparsamen Einsatz von Fenstern für die Fassade. „Im vierten Stockwerk, dort, wo die Museumspädagogik untergebracht wird, ist das sogenannte ‚Oldenburg-Fenster‘ geschaffen worden. Es soll einen weiten Blick über und in die Stadt erlauben“, so Janßen. Aus dem Publikum kam die Frage nach dem Fahrradstand. Die Neubaupläne geben bislang keine Antwort. Weder den Architekten noch den anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörern gefällt die derzeitige Lösung. „Der Platz ist nicht wirklich schön, wir werden einen besseren finden“, versprach Keil. Die von den Architekten vorgeschlagene Wasserfläche vor dem Museumseingang kam am Dienstagabend bei den Besuchern nicht gut an: „Ein Tisch, auf dem nur Wasser herunterläuft, ist billig“, war aus dem Zuschauerraum zu hören.
Der Platz, an dem das Kunstwerk „Mann in der Enge“ stehen soll, wird neu überlegt. Der Café-Betrieb soll künftig auch in den Abendstunden, wenn das Museum bereits geschlossen hat, möglich sein. Dieser Vorschlag fand viel Zustimmung.
Auch die Öffentliche Versicherung neben dem Stadtmuseum wird neu bauen. „Wir wissen noch nicht, wie der Neubau aussieht, aber das bauliche Volumen wurde mitgeteilt“, berichtete Keil.