Oldenburg In diese Zeiten passt schön die Parabel von den beiden Mäusen, die in einen Topf voller ungeschlagener Sahne gefallen sind. Die eine wehrt sich nicht und geht unter. Die andere wirbelt und strampelt unermüdlich, bis die Sahne steif ist. Dann klettert sie heraus.
Zeit, Funken zu schlagen
Das ist eine Geschichte im Sinne von Thomas Honickel. „Es ist genau jetzt die Zeit, Funken zu schlagen“, sagt der Kapellmeister am Staatstheater in seiner Beschreibung vieler Mühen und Ideen, der schwankenden Musikszene einen trittfesten Grund zu legen. Das dritte Kinderkonzert müsste eigentlich ausfallen – aber eben nicht bei einem wie ihm. Der Künstlerische Leiter der Sparte Klanghelden und des Staatstheater-Jugendchores bietet für den 31. Mai (Pfingstsonntag, 11.30 Uhr) in der Exerzierhalle ein „öffentliches Konzert mit Live-Publikum.
Das muss erklärt werden. Natürlich füllen in der Doppelhalle am Pferdemarkt keine Hörer die Ränge. Und mehr als acht Musikerinnen und Musiker stehen nicht gleichzeitig auf der Bühne. Doch der Lokalsender Oeins überträgt per Livestream direkt, und Kinder und Jugendliche können sich telefonisch ins Konzert einwählen.
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Ein musikalisches Rätsel
Es gilt vorweg, ein musikalisches Rätsel zu lösen. Honickel hatte es schon vor einiger Zeit entworfen, als Anregungen für junge Musikfreunde zwischen den Konzerten. Fünf Rätselserien sind auf der Homepage des Staatstheaters zu finden. Allein Quiz Nummer fünf gilt für das aktuelle Kinderkonzert. Über Noten und Bilder sind 15 Begriffe aus Musik und Natur zu finden. Die Noten Fis, C und H etwa ergeben, na klar, Fisch.
Wer das Gesamt-Lösungswort gefunden hat, kann sich über Telefon 04 41/22 25 14 4 ins Konzert einklinken und die Programmfolge beeinflussen. „Eltern und Kinder können sich vorher damit befassen, und wir freuen uns sehr auf viele kleine unterhaltsame Gespräche“, sagt der Dirigent und Moderator.
Ungewöhnliches Format
„Es ist am Sonntag immerhin schon mal ein Hauch von Begegnung“, ordnet er das auch für ihn ungewöhnliche Format ein. Insgeheim hofft er, dass sich auch auswärtige Musikfreunde davon angesprochen fühlen. Honickel hat ja auch in Wuppertal, Bonn, Lübeck oder Osnabrück Anhänger, wo er nachhaltige pädagogische Programme gestaltet hat.
Melanie Lang wird in der Exerzierhalle noch aus den „Sea Pictures“ von Edward Elgar singen. „Das ist ein kleiner Trost dafür, dass wir noch nicht wieder richtig ans Meer können“, sagt Honickel lachend und irgendwie auch motivierend.