Oldenburg Es ist kurz nach 8 Uhr am Mittwoch, die Sporthalle am Haarenufer liegt im Dunkeln, die Beleuchtung bleibt ausgeschaltet – mit Absicht: Sportlehrerin Ina Goldenstein hat einen Parcours aufgebaut, in dem es um „blindes Verständnis“ geht. Nacheinander klettern Mädchen und Jungen der Klasse 8 M der Cäcilienschule auf einen Kasten und lassen sich rückwärts in die ausgebreiteten Arme ihrer Mitschüler fallen. „Habt Vertrauen zueinander!“, ruft die Lehrerin ihren Schützlingen zu.
So wie im Sportunterricht bleiben an diesem Vormittag auch die übrigen Räume der Schule für eine Stunde ohne Strom und teilweise auch ohne Heizung. Das Gymnasium gehört zu den 22 Oldenburger Schulen, die sich am diesjährigen Aktionstag „Oldenburg dreht ab“ beteiligen und Unterricht im Schein von Kerzen und Taschenlampen abhalten. „Unter den weiterführenden Schulen liegt die Cäcilienschule ganz weit vorne“, loben Christel Sahr und Edgar Knapp vom Regionalen Umweltbildungszentrum den Einsatz für den Klimaschutz.
An der „Cäci“ ist der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen längst mehr als nur symbolträchtiges Handeln. Davon überzeugten sich am Mittwoch Stadtbaurätin Gabriele Nießen, in deren Dezernat auch das Umweltressort fällt, Umweltamtsleiter Klaus Büscher sowie Bettina Rohse von der Landesschulbehörde. Sie lassen sich unter anderem von den Mitgliedern der Energie-AG die Stationen eines Lernparcours erklären, den vorher die vier 5. Klassen durchlaufen haben.
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Mit Begeisterung kurbeln Klaus Büscher und Schulleiter Franz Held an einem Fahrradgenerator, um zunächst eine normale Halogenlampe und dann eine moderne LED-Lampe zum Leuchten zu bringen. „Um die Energiemenge zu erzeugen, die einem Liter Erdöl entspricht, müssten Sie jetzt ungefähr drei Tage und Nächte ununterbrochen mit voller Kraft kurbeln“, erklärt ihnen Jerome Peters.
Der Neuntklässler bildet zusammen mit Alexandra Wolff, Jonas Lüttke, Jan Stelter, Mathis Neunzig, Justus Nannen, Felix Muschke, Tristan Bajog und Klaas Hoyer die Energie-AG, die sich unter der Leitung von Lehrer Enno Syfuß einmal in der Woche jeweils freitags nach der 6. Stunde trifft.
Die Energie-AG hat in jeder Mittelstufen-Klasse zwei „Energiewächter“ ausgebildet, die darauf achten, dass in den Klassen nicht unnötig geheizt und Strom verbraucht wird. Am Wochenende wurden überall Thermometer angebracht, um die Raumtemperaturen kontrollieren zu können: „19 bis maximal 21 Grad reichen“, weiß Jonas Lüttke. Und dort, wo das Licht heller als 300 Lux strahlt, werden Minuspunkte notiert. Denn alle Klassen nehmen bis zu den Weihnachtsferien an einem internen Energiesparwettbewerb teil.
Der Klasse mit dem nachhaltigsten Beitrag gibt Rektor Held nach den Ferien an einem Tag in den ersten beiden Stunden schulfrei – nach dem Motto: „Einmal ausschlafen und Energie tanken.“