Oldenburg Buchstäblich Abstand halten, aber metaphorisch zusammenrücken: Das ist in Corona-Zeiten gefragt. Viele Oldenburger nehmen sich das zu Herzen und engagieren sich ganz unterschiedlich, damit ihr Mitmenschen in der Krise besser zurechtkommen. Damit passen sie perfekt zur NWZ-Aktion „Gemeinsam stark“.
Woher sollen die Alltagsmasken kommen, die beim Einkaufen und im Nahverkehr nun Pflicht sind. Das fragen sich viele Menschen. Schüler und Lehrer der Oberschule (OBS) Alexanderstraße haben dies zum Anlasse genommen, zu handeln. Durch eine Nähaktion konnten dem AWO-Altenwohnzentrum „Haus am Flötenteich“ bereits 157 Masken für die Mitarbeiter überreicht werden.
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„Wir können nähen, in diesen Zeiten eine wichtige Fähigkeit“, sagte Byanca Küßner, als sie in einem ersten Telefonat mit ihrem Schulleiter die Idee vorstellt. Küßner ist Fachleiterin für Textiles Gestalten an der OBS. Schnell meldeten sich mehrere hilfsbereite nähfreudige Schülerinnen und Schüler zurück. Ihnen wurden bei Bedarf kleine Maskennäh-Sets in ihre Briefkästen geworfen. Auch die Lehrer halfen mit.
Im Altenwohnzentrum kam die Aktion super an. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sehr dankbar für die Hilfe,“ richtete die Leiterin, Bettina Voigt-Warnke aus. Es wurde sogar extra eine Waschmaschine angeschafft, um die kleinen schützenden Kostbarkeiten vor dem Verlorengehen in der großen Wäsche zu bewahren.
Die Schülerinnen und Schüler der Oberschule Alexanderstraße haben im Fach Textiles Gestalten fast alle ab Klasse 5 das Handnähen und ab Klasse 6 das Nähen an der Maschine gelernt. Diese Kompetenzen ist auch für die Schule selbst von Bedeutung. Denn schon vor der Maskenpflicht hatte es geheißen: Kommt sie, näht die OBS weiter für die Schulgemeinschaft.
„Seit über 35 Jahren ist die Gaststätte Hellwege an der Hauptstraße für viele Oldenburger nicht mehr wegzudenken“, heißt es von einer Unterstützergruppe für die Kult-Kneipe. Die Einrichtung sei einmalig und die 80-jährige Wirtin Lore Onnen besteche mit Herzlichkeit, Humor und reichlich Lebenserfahrung. Derzeit darf aber niemand die Gaststätte besuchen. Darum haben Fabian Schulz und Andreas Lueken nun eine Spendenaktion in die Wege geleitet.
Die Studentenvertretung Asta der Uni Oldenburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, in der Corona-Krise Hilfsangebote zu vermitteln. Menschen, die der Risikogruppe (zum Beispiel Ältere oder Menschen mit Vorerkrankungen). Bereits mehr als 300 Freiwilligen haben sich für diese Solidaritätsaktion gemeldet. Sie bieten eine Alltagshilfe für Einkäufe oder Apothekengänge an.
Wer das Angebot in Anspruch nehmen möchte, kann sich melden unter soli@asta-oldenburg.de oder Telefon 0157 / 348 693 32. Weitere Helfer können ihr ebenfalls Kontakt aufnehmen. Sie sollten Infos anfügen wie Kontaktdaten, Stadtteile für mögliche Einsätze, Zeitfenster, Fremdsprachenkenntnisse (außer Englisch) und ob Großeinkäufe möglich sind.
Arbeitsplatz Jugendhilfe statt Kindertagesstätte – diese Erfahrung hat Lena Thomas während der Corona-Krise gemacht. Eigentlich arbeitet die Sozialassistentin in der DiKiTa an der Gorch-Fock-Straße. Im April half sie aber in der Jugendhilfe-Einrichtung Lindenhof Hude aus. „Nach der Schließung der Kindergärten wegen der Corona-Krise wurden zunächst nicht alle Mitarbeitenden für den Notdienst gebraucht. Deshalb wurden wir gefragt, ob wir uns vorstellen können, zum Beispiel in der Jugendhilfe auszuhelfen“, berichtet Thomas die gern dazu beriet war.
„Diese Solidarität von Kolleginnen und Kollegen innerhalb der Diakonie ist echt toll“, freut sich Einrichtungsleiterin Katharina Kruse-Matyl. In der Jugendhilfe müssen durch den Wegfall der Schule derzeit auch die Vormittage in der Betreuung abgedeckt werden. Das ist Mehrarbeit, die aufgefangen werden muss.
Infos: www.startnext.com/gemeinsamfuershellwege