Oldenburg Die aktuelle Ausstellung „Sehnsucht nach dem Krieg? Am Vorabend des Ersten Weltkriegs: Oldenburg 1913“ im Stadtmuseum weckt bei vielen Oldenburgern Erinnerungen. Dr. Wilhelm Metger (84), ehemaliger stellv. Leiter des Alten Gymnasiums Oldenburg, hat beispielsweise die Geschichte der Gedenktafeln in seiner ehemaligen Schule aufgearbeitet.
Der aufklappbare Schrein, der an der linken Seite des Eingangsbereichs an der Wand des Foyers eingelassen und den Gefallenen des Staatlichen Gymnasiums im Zweiten Weltkrieg gewidmet ist, wurde von der Oldenburger Künstlerin Anna Maria Strackerjan gestaltet und am 8. September 1956 eingeweiht. Die namentliche Auflistung der Gefallenen kam erst später. Zuvor war in einem Gedenkbuch jedem Gefallenen eine Seite mit persönlichen Anmerkungen wie beispielsweise Sätzen aus letzten Briefen von der Front gewidmet. Gegen Ende der 60er Jahre regte sich im Zuge des Aufbegehrens gegen das Establishment auch in der Schülerschaft des AGOs Widerstand gegen diese Form des Gedenkens. Das Buch war plötzlich verschwunden.
Als Ersatz gab es nur noch vier Blätter, auf denen die Namen und Todestage notiert waren. Beim verheerenden Schulbrand am 3. März 1998 blieb davon nur noch das Quartalsblatt für die Monate Januar bis März erhalten. Die Namen der 138 gefallenen Lehrer und Schüler sind aber bekannt.
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An der rechten Wand des AGO-Foyers wird den 90 Gefallenen des Realgymnasiums gedacht, das 1914 als Entlastung der Oberrealschule (heute Herbartgymnasium) gegründet worden war. Das Gymnasium nutzte Räume im heutigen AGO. Die Namen der Gefallenen sind auf einer Bronzetafel verewigt.
Im Alten Gymnasium wird auf einer hölzernen Gedenktafel zudem an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges und an einer Gedenkstätte neben dem Eingang zur Aula den sechs jüdischen Schülern gedacht, die Opfer der Rassengesetze der Nationalsozialisten wurden.