Wildeshausen /Landkreis Seit 2002 gibt es die Volksbank Wildeshauser Geest eG, damals ein Zusammenschluss der genossenschaftlichen Banken in Wildeshausen, der Gemeinde Dötlingen und der Samtgemeinde Harpstedt. 2007 entstand die VR Bank Oldenburg Land West eG, die die Gemeinden Großenkneten, Hatten und Wardenburg umfasst. Jetzt zeichnet sich ab, dass ab Herbst 2020 beide Genossenschaftsbanken zu einer Großbank mit dem neuen Namen „VR Bank Oldenburger Land eG“ verschmolzen werden. Am Freitag sind diese Fusionspläne auf Gut Altona von den Vorständen Peter Bahlmann und Martin Spils (VR Bank) sowie Jürgen Poppe und Frank Ostertag (Volksbank) und den Aufsichtsratsvorsitzenden Günther Lübben (VR) und Dr. Henning Behrens (Volksbank) vorgestellt worden.
Wie sind die beteiligten Banken aufgestellt?
„Beide Banken sind kerngesund, kooperieren seit Jahren in diversen Projekten miteinander und begegnen sich als Partner auf Augenhöhe“, betonte Spils. Beispiel Bilanzsumme: Wildeshauser Geest kommt auf rund 460 Millionen Euro, die VR Bank auf rund 420 Millionen. Beispiel Mitgliederzahl: Wildeshausen hat rund 11 000, die VR Bank knapp 10 000. Beide Häuser wachsen seit Jahren kontinuierlich. Die Fusion erfolge aus einer „Position der Stärke“ heraus, heißt es.
Warum die Fusion zum jetzigen Zeitpunkt?
Die Gedanken gebe es schon seit mehr als einem Jahrzehnt, so Bahlmann. Konkreter wurde es in den vergangenen Jahren. „Wir haben das Schritt für Schritt erarbeitet“, verwies Frank Ostertag auf schon bestehende Zusammenarbeit (zum Beispiel Immobilien). Ziel sei es, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern. Synergieeffekte ergäben sich bei der weiteren Digitalisierung sowie der Bearbeitung der Regulierungen und der gesetzlichen Vorschriften. Poppe: „Verkürzt gesagt: Durch den Zusammenschluss ist es uns möglich, viele Arbeiten gemeinsam einmal zu erledigen statt zweimal und getrennt.“ Ein weiteres Beispiel ist die Innenrevision, die man künftig wieder eigenständig vorhalten kann.
Was sind die Vorteile für die Kunden ?
Die Kapazitäten, die künftig frei werden, sollen direkt den Kunden und Mitgliedern zugutekommen, so der Anspruch der Vorstände. Die höhere Eigenkapitalquote schaffe Raum für neue Höchstkreditgrenzen. „Damit sind wir als genossenschaftliche Regionalbank langfristig ein zuverlässiger Finanzierungspartner“, ergänzte Spils mit Blick auf die weiter wachsende Firmen in der Region. Geplant ist auch, zusätzlich spezielles Know-how aufzubauen. „Wir können die Vorteile einer größeren wirtschaftlichen Einheit nutzen“, erläuterte Ostertag.
Wie sehen die 180 Mitarbeiter die Pläne?
Sie wurden am Donnerstagabend auf einer Versammlung im Großenkneter Gasthaus Kempermann informiert. „Die Stimmung war sehr, sehr gut“, so Ostertag. Alle rund 180 Arbeitsplätze bleiben erhalten. Zudem bedeute eine größere Bank auch eine gesteigerte Attraktivität für künftige Mitarbeiter, insbesondere in Spezialbereichen. Die Zahl von jeweils zwei Vorständen sowie je sechs Aufsichtsratsmitgliedern bleibt zunächst stabil.
Was wird aus dem Filialnetz??
Alle neun Standorte in den sechs Kommunen bestehen weiter. Bahlmann: „Wir werden die dezentralen Strukturen, die spürbare Kundennähe und die schnellen Entscheidungswege als Fundament unseres Erfolges beibehalten.“
Was ändert sich für den Kunden?
Er soll auch künftig den vertrauten Gesichtern in „seiner“ Bank begegnen, so der Anspruch der Führungsspitzen im Sinne des mehrfach verwandten Slogans „Aus der Region – für die Region“. Für einen Teil der Kunden wird es eine neue Bankleitzahl geben, da es künftig nur noch eine Bank gibt. Ab Herbst 2020 wird der neue Name eingeführt, auch auf den Geldkarten.
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Wie geht es mit der Fusion weiter ?
Im laufenden Jahr sollen diverse Arbeits- und Projektgruppen die Zusammenführung der beiden Banken vor-bereiten. In der ersten Hälfte 2020 beraten die Generalversammlung der VR Bank Oldenburg Land West eG und die Vertreterversammlung der Volksbank Wildeshauser Geest eG über die Fusion. Dabei müssen mindestens 75 Prozent zustimmen. Am Freitag zeigten sich alle Beteiligten optimistisch, diese Zahl deutlich zu überschreiten. Nach weiteren rechtlichen Schritten wäre die Fusion im Herbst 2020 fertig. ->