Wildeshausen Diese Auszeichnung wird sehr selten vergeben. In der Amtszeit von Bürgermeister Jens Kuraschinski erst zum dritten Mal: Für seine besonderen Verdienste wurde der Wildeshauser Heimatforscher und Gästeführer Peter Hahn am Dienstag mit der Verdienstmedaille der Stadt ausgezeichnet. Der 81-jährige, frühere Berufssoldat habe sich „weit über das übliche Maß hinaus“ ehrenamtlich engagiert, sagte Kuraschinski.
An der Feierstunde im Stadthaus nahmen Hahns Ehefrau Erika, die stellvertretenden Bürgermeister Wolfgang Sasse und Wolfgang Däubler sowie Gerold Ratz und Claudia Olberding vom Verkehrsverein teil.
Hahn kam 1961 als 22-jähriger Soldat in die Kreisstadt. Die Wittekindkaserne befand sich damals noch im Aufbau. In der Stadt lernte er seine Ehefrau Erika kennen. Hahn engagierte sich zunächst im Schwimmverein. Er organisierte ein Programm für die Senioren der Stadt und besuchte Kranke im Johanneum. Dafür wurde er 1978 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
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Der profunde Heimatkenner zeigte erstmals 1976 Touristen die Schönheit der Region. Seit 1985 werden regelmäßig Stadtführungen durchgeführt. Auf Antrag Hahns wurde zwei Jahre später der Verkehrsverein gegründet. Er leitete Gästeführerausbildungen, verfasste vier Bücher zur Heimatgeschichte und hielt immer wieder Vorträge. Nach 43 Jahren wurde er kürzlich aus dem Kreis der Gästeführer verabschiedet.
Bereits 1983 legte Hahn das inzwischen rund 100 Kilometer lange Wildeshauser Wanderwegenetz an. Zwei Schautafeln, 36 Wegweiser und Dutzende Bänke wurden, auch mit Hilfe des Bauhofes und der Bundeswehr, aufgestellt. „Zur Kontrolle ist Peter Hahn sämtliche Wanderwege mindestens einmal im Jahr persönlich abgegangen“, berichtete Kuraschinski. „Er liebt und schätzt seine Heimat.“
Hahn selbst sprach von einem „ehrenvollen Tag“ und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit während der mehr als vier Jahrzehnte. „Ohne meine Frau Erika hätte ich das nicht schaffen können“, sagte er. Und ganz aufhören mag er nicht: Anfang des neuen Jahres stehen Vorträge in der VHS und bei der CDU über die Alexanderkirche an. Für die Reihe „Geschichte im Rathaus“ im Herbst 2020 bereite er ein Referat mit dem Titel „Mittelalterlicher Kirchenbau“ vor. „Es macht mir viel Spaß, Vorträge auszuarbeiten“, verriet Hahn.