Dötlingen Die Bauarbeiten im Windpark in Haidhäuser nähern sich dem Ende. Am Dienstag wurde die Errichtung der von der Höhe her gesehen größten Anlage abgeschlossen. Dabei handelt es sich um eine Vestas V 117 mit einer Nabenhöhe von 141,5 Metern am Standort 12 nahe der B 213. Es ist die größte Windmühle im Windparkgebiet. Wenn machbar, sollen sich bis Ende September alle zwölf Windräder drehen und über das neu aufgebaute windparkeigene Umspannwerk Windpark Brettorf am Grenzweg in der Gemeinde Prinzhöfte Strom einspeisen.
„Damit hat unsere GbR Windpark Dötlingen eigentlich ihr Ziel erreicht, nämlich die Bürgerbeteiligung an sechs Anlagen zu sichern“, erklärten Harald Meyer und Harri Brendler im Gespräch. Allerdings steht noch die endgültige Freigabe der 100-Seiten-Dokumentation durch die Bankenaufsicht, Bundesanstalt für Finanzdienstleistung (BaFin), aus.
Darin werden die Bürger über die Beteiligung an einem solchen Projekt mit wirtschaftlicher Berechnung, dem Gesellschaftsvertrag und weiteren Rahmenbedingungen ohne Werbung informiert. Deshalb sei der bislang geführte Begriff „Prospekt“ eher irreführend. „Hier geht es nicht um Kundenfang, sondern sachliche Information“, betonte Meyer.
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Gesellschaften
Brendler wies auf die Auflösung der bisherigen GbR nach der Fertigstellung und der genehmigten Bürgerbeteiligung hin. Künftig wird die „VR-Energiepark Brettorf GmbH & Co. KG“ als Infrastrukturgesellschaft (Wege, Umspannwerk, Kabeltrassen) das Dach für den Energiepark rechtlich darstellen.
Die technische und kaufmännische Betriebsführung wird der „VR-Energieprojekte Dötlingen Verwaltungs GmbH“ obliegen. Deren Arbeit mündet in der „VR Bürgerwindpark Dötlingen GmbH & Co. KG“ (bislang die GbR) für die sechs Bürger-WEA und in der „VR-Energiepark Haidhäuser GmbH & Co. KG“ der sechs Eigentümer-Anlagen sowie in der Dachorganisation. Die Bürger- bzw. Eigentümer-Gesellschaften unterstehen der Dach-Gesellschaft und vertreten die Eigentümer und die Nutzungsrechte. Hier wird auch die Erlösverteilung zu je 50 Prozent aus den Energieerträgen auf die Bürger- und die Eigentümer GmbH & Co. KG geregelt.
Vertreter der Bürgeranlagen-Gesellschaft ist Harald Meyer, Stellvertreter Harri Brendler. Bei den Eigentümeranlagen ist Heinz-Hermann Wilke Sprecher der Gesellschaft.
Bürgerbeteiligung
„Ein solches Konstrukt war uns wichtig, als wir 2012 die Bürger GbR gründeten“, so Brendler. „Wenn schon ein solches Großprojekt mit Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und anderer Folgen entstehen sollte, dann mit einer Beteiligungsmöglichkeit für die Bürger“, erklärte Brendler den Antritt.
Neben Meyer und Brendler waren Kurt Strudthoff, Gunter Oltmann, Herbert Schwarting und Heiko Pauley die Männer der ersten Stunde. Orientiert wurde sich am Beispiel des Bürgerwindparks in Scharrel, Kreis Cloppenburg, wo auch die Volksbank involviert war.
Die Bürger aus der Gemeinde werden sich mit mindestens 3000 Euro bis maximal 51 000 Euro je Einwohner am Bürgerwindpark beteiligen können. Zuvor muss die Bankenaufsicht grünes Licht geben. „Es sind verschiedene Kleinigkeiten, wie zum Beispiel Bildwahl oder redaktionelle Änderungen, die noch beanstandet werden. Das gibt leider eine zeitliche Verzögerung.“ Meyer weiter: „Wir hoffen nun auf eine Freigabe. Zumindest noch in diesem Jahr.“