Sage Eine Mischung aus Spaß für Jung und Alt und ernsten Gedanken, die zum Nachdenken anregen – das war das Erntefest in der Halle am Wachtberg. Unter Kriegsgeschrei liefen Mädchen und Jungen aus dem Ortsteil Kneten-Süd in die Runde. Und sie hatten nur ein Ziel, nämlich den stellvertretenden Bürgermeister Samuel Stoll.
Für ihn war der Platz am Marterpfahl frei. Immerhin konnte er auf einem Stuhl sitzen, während er gefesselt wurde. Eine Mordsgaudi für alle. Sein Grußwort sprach er diesmal im Sitzen. Ein weiterer Programmhöhepunkt war das Hitparade-Erntefest. Vom „Knallroten Gummiboot“, über „Im Wagen vor mir“, bis zu „Atemlos“ und „Cordula Grün“ hauten Marlies Grüner (als Wencke Myhre), Jens Klostermann (Gottlieb Wendehals), Anja Thiel und Rainer Henking (Henry Valentino), Gunda Dreesmann und Claus Coorßen (Nickerbocker & Biene), Gunda Claußen, Bernd Oltmann sowie Anja Thiel und Lukas Claußen (Puhdys), Rainer Henking, Jens Klostermann und Sven Hoopmann (Trio), Gunda Dreesmann (Helene Fischer) und Birgit Oltmann, Elke Coorßen, Wiebke Klues, Marion Hoopmann und Sonja Henking (Draufgänger) die Ohrwürmer raus. Der Beifall war riesig.
Ein eindrücklicher Moment: Pastor Diedrich Jaedicke stimmte, auf der Gitarre begleitend, zum gemeinsamen Gesang an.
Rainer Kues, Vorsitzender des Bürgervereins Großenkneten, betrachtete in seiner Ernterede das Jahr 2019 kritisch. Bewässerung der Felder, Wasserverbrauch der Industrie und die Trinkwasserversorgung ständen mittlerweile in Konkurrenz. Dennoch seien die Auswirkungen nicht ganz so schlimm gewesen wie im Vorjahr. Aber die Erträge lagen, etwa bei Getreide und Kartoffeln, meist unter dem Durchschnitt. „Zu diskutieren und zu streiten ist ein hohes Gut in der Demokratie. Aber die Landwirtschaft kann sich öffnen, wie sie will. Viele der anderen Gruppen akzeptieren ihre Argumente nicht. Umgekehrt sieht es nicht besser aus.“ Was fehle, sei ein klarer und präziser Kurs für die Landwirtschaft, auf den man sich einstellen könne, so der Bürgervereinsvorsitzende.
Kues bedankte sich bei den Familien Coorßen und Oltmann für das Bereitstellen der Scheune. Sein Dank galt auch dem Kindergarten „Regenbogenland“ und der neuen Konfirmandengruppe, die für die Dekoration der Scheunen kräftig gebastelt hatten. 40 Kinder mit ihren Erzieherinnen waren daran beteiligt. Der Lohn dafür waren ein Frühstück und eine anschließende Hofbesichtigung.