Ahlhorn In der Kleiderkammer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) an der Wildeshauser Straße 73 in Ahlhorn herrscht dienstags reges Treiben. Die Besucher nehmen das eine oder andere Teil von der Stange, in einer provisorisch abgetrennten Ecke im hinteren Bereich des Raumes sortieren Mitarbeiter Kleiderstücke. Vereinzelt bringen Spender Plastiktüten mit Kleidung vorbei: „Das wollte ich hier abgeben“, und verschwinden rasch wieder.
Auf noch viel mehr dieser Spenden hoffen die ehrenamtlichen Mitarbeiter des DRK und der Gruppe „Pötte und Pannen“ der evangelischen Kirchengemeinde Ahlhorn. Der Grund: Die Regale sind ziemlich leer gefegt und die Nachfrage ist groß. Entsprechend groß ist die Hoffnung auf neue Spenden.
„Alles wird gebraucht“, erklärt Rosemarie Götz, ehrenamtliche Mitarbeiterin des DRK, und betont, dass man auf gut erhaltene saubere Spenden angewiesen sei und sich auch über Schuhe, Gardinen und Bettwäsche freue. Ziel sei es, durch neue Spenden den Bestand aufzufrischen.
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Die Kleiderkammer wird laut Götz von Menschen genutzt, „die nicht auf der Sonnenseite des Leben stehen“. Alle Altersklassen seien vertreten, vor allem aber Menschen mittleren Alters, insbesondere viele Zeitarbeiter aus Osteuropa.
Verschenkt werden die Stücke nicht – sondern für einen Obolus zwischen 50 Cent und zwei Euro abgegeben. Die Einnahmen setzt das DRK unter anderem für seine Hilfsaktionen ein. Neben Götz arbeiten in der Kleiderkammer sechs weitere Ehrenamtliche: Olga Seibel, Irina Minich, Erika Rusch-Weinard, Ludmilla Schmik, Laura Vide und Hamza Rahmon.
Im zweiten Stockwerk ist die Situation ähnlich. Hier erzählt die Ehrenamtliche Irmtraut Kernebeck: „Es wäre toll, wenn die Menschen zum Frühling ihre Keller durchschauen würden“, denn auch die Gruppe „Pötte und Pannen“ der evangelischen Gemeinde Ahlhorn ist von der Spendenmüdigkeit betroffen. Dringend benötigt werden gut erhaltene Pfannen, Töpfe, Teller und Bestecke. Gespendet werden kann, „was man selbst noch verwenden würde“, so Anne Gronwald. Neben Gronwald und Kernebeck sind Annemarie Dahms, Jürgen Griguschies, Gerold Schröder und Ulrike Tempelmann ehrenamtlich tätig.
Da sich in Ahlhorn die meisten Flüchtlinge der Gemeinde Großenkneten befinden, kommen hauptsächlich Flüchtlinge, aber auch Saisonarbeiter und deutsche Familien zu „Pötte und Pannen“. Hier können sie Stücke gegen einen Obolus von zehn Cent bis fünf Euro erwerben. Den Erlös spendet die Kirchengemeinde für Institutionen in Ahlhorn, die sich für Bedürftige einsetzen.