Hude „Es ist eine tolle Sache, und man sieht, dass es etwas bringt“, sagt Landwirt Renke Dählmann. „Wir sind ständig bemüht, nach Verbesserungen zu suchen“, fügt der stellvertretende Vorsitzende des Huder Landvolks hinzu. Dählmann koordiniert ehrenamtlich und mit großem Engagement das Blühstreifenprogramm in der Gemeinde Hude. Um die 22 Hektar sind bereits für dieses Jahr von zahlreichen Landwirten, einigen Privatleuten und Gewerbebetrieben für die Einsaat von Blühmischungen zur Verfügung gestellt worden. Die Gemeinde hat den jährlichen Zuschuss von 10 000 auf 16 000 Euro erhöht, um noch mehr Anreize zu geben, Flächen auch für mehrjährige Blühstreifen bereitzustellen.
Die Grundstückseigentümer erhalten eine Entschädigung pro Hektar, die in diesem Jahr erstmals gestaffelt gezahlt wird, nachdem es in den vergangenen zwei Jahren pauschal 500 Euro pro Hektar gab. Je ökologisch wertvoller die Blühstreifen werden, desto mehr Förderung soll es jetzt geben. Von den rund 22 Hektar sind acht Hektar Flächen, die von den Eigentümern für mehrjährige Pflanzenmischungen zur Verfügung gestellt werden.
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Knapp die Hälfte davon wiederum wird mit dem hochwertigen und sehr teuren Regio-Saatgut eingesät. Das wird zum Teil aus dem erhöhten Zuschuss der Gemeinde finanziert. Das übrige Saatgut, sowohl ein- als auch mehrjährig, kommt vom Biotopfonds der Jägerschaft Oldenburg/Delmenhorst. Dessen Vorsitzender Dr. Josef Kuhlmann lobte das große Engagement für den Insektenschutz. Toll sei auch, dass das Blühstreifenprogramm von der Leuphana-Universität Lüneburg im Zuge eines Forschungsprojektes begleitet werde. So werde nicht nur einfach ausgesät, sondern auch geschaut, was am Ende dabei herauskomme. In diesem Jahr wird wieder mit verschiedenen Mischungen experimentiert.
„Nicht nur reden, sondern machen“, sagt dazu Andreas Otte. Der Geschäftsführer der Huder K & O Steuerberatungsgesellschaft unterstützt das Blühstreifenprogramm aus tiefster Überzeugung. Schon im vergangenen Jahr hat K & O eine rund 1,2 Hektar große Pachtfläche am Hochmoorweg zur Verfügung gestellt. Auf einem Drittel wurde eine mehrjährige Mischung ausgesät. Josef Kuhlmann schaute sich diese Fläche am Dienstag an. „Das wird ganz schön bunt“, freute er sich,. Die ersten Frühblüher erfreuen die Insekten, die durch das warme Wetter frühzeitig unterwegs sind. Bei einer Untersuchung im vergangenen Jahr sei auf diesem Areal eine sehr große Vielfalt festgestellt worden, so Kuhlmann. Auch Jäger finden die Flächen, die über Jahre Bestand haben, gut. In der Brut- und Setzzeit fänden hier Tiere wie Fasan, Rebhuhn und Hase Schutz, so Kuhlmann.
Während die mehrjährige Fläche schon gut gedeiht, wurden auf dem restlichen Areal erneut zwei einjährige Blühmischungen eingesät, um zu schauen, wie diese sich entwickeln. „Wir lernen ständig dazu“, sagt Renke Dählmann. Er hat alle Flächen in der Gemeinde digital erfasst, kann so schnell sehen, wo sich vielleicht eine einfache Vernetzung von Flächen und damit eine Erhöhung des ökologischen Werts erzielen lässt.
Dass die blühende Fläche am Hochmoorweg auch zum Anlaufpunkt für Schulklassen werden möge, wünscht sich Andreas Otte. Er regte an, entsprechende Infotafeln aufzustellen, um vielleicht so auch den einen oder anderen Privatgartenbesitzer zu animieren, mehr Insektenfreundliches zu pflanzen.