Groß Ippener „Wir als Waldbesitzer sind sehr verunsichert“, sagte Gert Weidenhöfer, Vorsitzender des Forstverbands der Grafschaften Hoya und Diepholz, anlässlich einer Info- und Fortbildungsveranstaltung des Verbandes in Groß Ippener. Thema in Hackfeld’s Dorfkrug waren „die Auswirkungen der Extremwetterereignisse auf die Waldwirtschaft und die Bewältigung der verursachten Schäden“.
Hans-Joachim Ehrig und Johann Dirks von der Landwirtschaftskammer Weser-Ems sprachen am Vormittag zum Thema und diskutierten mit den etwa 105 Teilnehmern. Allein in Niedersachsen hätten Stürme und Borkenkäfer zum Verlust von 15 000 Hektar Wald geführt, in ganz Deutschland seien es über 100 000 Hektar. „Der Holzmarkt ist zusammengebrochen“, sagte Weidenhöfer.
Bei der Veranstaltung wurden aber auch Lösungsansätze diskutiert. Gegen den Borkenkäfer könnten zum Beispiel Käferfallen mit Pheromonen helfen, was jedoch eine zweischneidige Geschichte sei, wie Weidenhöfer im Gespräch erklärte. Denn diese lockten die Käfer auch an. Sicherer sei die Entnahme der befallenen Bäume.
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Außerdem müsse der Wald den Extremwetterverhältnissen angepasst werden mit Mischbeständen aus Nadel- und Laubholz. „Die Kiefer wird eine größere Rolle spielen, weil sie anspruchslos ist“, sagte Weidenhöfer. Die Herausforderungen der vergangenen trockenen Sommer habe sie mit am besten überstanden.
Daher ging es für die Teilnehmer nach der Mittagspause in einen nahegelegenen Privatwald mit Kiefernbestand, wo Bezirksförster Ulrich Beckermann über die forstwirtschaftliche Nutzung berichtete. „Wir müssen schneller und früher nutzen“, sagte er. Außerdem wies er auf die Verantwortung der Waldbesitzer hin: „Wald hat eine Verpflichtung, wir müssen unseren Wald bewirtschaften.“
Nur der wachsende Baum speichere auch CO2, erklärte Weidenhöfer. Das Wachstum müsse also gestärkt werden. „Wir wollen nicht untätig zuschauen, sondern dem entgegenwirken“, betonte der Vorsitzende.